LONDON (IT BOLTWISE) – Der US-Pharma- und Kosmetikkonzern Johnson & Johnson sieht sich in Großbritannien mit einer milliardenschweren Sammelklage konfrontiert. Tausende Klägerinnen und Kläger werfen dem Unternehmen vor, dass sein Babypuder krebserregenden Asbest enthalten habe. Die Klage fordert Entschädigungen in Milliardenhöhe, während das Unternehmen die Vorwürfe zurückweist.

In Großbritannien hat eine Sammelklage gegen den US-amerikanischen Konzern Johnson & Johnson für Aufsehen gesorgt. Rund 3000 Klägerinnen und Kläger werfen dem Unternehmen vor, dass sein Babypuder krebserregenden Asbest enthalten habe. Die Forderungen belaufen sich auf mehr als eine Milliarde Pfund, was etwa 1,15 Milliarden Euro entspricht. Die Anwaltskanzlei KP Law, die die Kläger vertritt, argumentiert, dass Johnson & Johnson seit über 50 Jahren von den Risiken gewusst habe, das Produkt jedoch aus Profitgier weiter vertrieb.
Der Vorwurf, dass das Babypuder Asbest enthielt, wird von Johnson & Johnson vehement bestritten. Ein Sprecher der abgespaltenen Kosmetiksparte Kenvue erklärte, dass das Produkt über Jahre hinweg von unabhängigen Laboren getestet wurde und alle vorgeschriebenen Standards erfüllte. Der enthaltene Talk sei asbestfrei und nicht krebserregend, so der Sprecher weiter. Trotz dieser Beteuerungen wurde der Verkauf des Babypuders in Großbritannien erst 2023 eingestellt, drei Jahre nachdem es in den USA vom Markt genommen wurde.
Die Klage in Großbritannien ist nicht die erste ihrer Art. Bereits in den USA sah sich Johnson & Johnson mit ähnlichen Vorwürfen konfrontiert. Ein Vorschlag des Unternehmens, über 25 Jahre hinweg acht Milliarden Dollar zur Beilegung von rund 90.000 Klagen zu zahlen, wurde von US-Gerichten abgelehnt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte Talk im vergangenen Jahr als wahrscheinlich krebserregend eingestuft, obwohl eine Studie aus dem Jahr 2020 keinen statistischen Zusammenhang zwischen der Verwendung von Talkumpuder an den Genitalien und dem Risiko von Eierstockkrebs fand.
Die Kontroverse um das Babypuder von Johnson & Johnson wirft ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, denen sich Unternehmen in der Kosmetik- und Pharmaindustrie gegenübersehen. Der Fall zeigt, wie wichtig es ist, dass Unternehmen nicht nur die gesetzlichen Standards einhalten, sondern auch das Vertrauen der Verbraucher gewinnen. Während die rechtlichen Auseinandersetzungen weitergehen, bleibt abzuwarten, wie sich der Fall auf die Reputation von Johnson & Johnson auswirken wird.

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