MOUNTAIN PASS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Inmitten der anhaltenden Handelsspannungen zwischen den USA und China gewinnt die einzige Seltene-Erden-Mine der USA, betrieben von MP Materials, zunehmend an Bedeutung. Während China seine Exporte von Seltenen Erden einschränkt, sieht sich das Unternehmen mit einer steigenden Nachfrage konfrontiert.
Die Mountain Pass Mine in der Mojave-Wüste Kaliforniens, betrieben von MP Materials, steht im Zentrum eines geopolitischen Schachzugs, der die weltweiten Lieferketten für Seltene Erden neu ordnen könnte. Diese Rohstoffe sind essenziell für die Produktion von Hochleistungsmagneten, die in Elektrofahrzeugen, Elektronik und militärischer Ausrüstung verwendet werden. Angesichts der jüngsten Exportbeschränkungen Chinas auf Seltene Erden, die als Reaktion auf die von der Trump-Regierung eingeführten Zölle verhängt wurden, erlebt MP Materials einen Ansturm von Anfragen von Unternehmen, die nach alternativen Lieferanten suchen.
Jim Litinsky, der Gründer und CEO von MP Materials, beschreibt die aktuelle Situation als beispiellos. Die Nachfrage nach den von seiner Mine produzierten Elementen wie Neodym und Praseodym, die für die Herstellung effizienter Elektromotoren unerlässlich sind, steigt rapide an. Das Unternehmen hat kürzlich die Lieferung von Seltene-Erden-Konzentraten nach China eingestellt, das bisher 90% seines Umsatzes ausmachte, und konzentriert sich nun auf den Verkauf veredelter Materialien an neue Kunden in den USA, Japan und Südkorea.
China dominiert derzeit den Markt für Seltene Erden, indem es 90% der weltweiten Verarbeitung dieser Metalle kontrolliert. Die USA importieren jährlich fast alle ihre 7.000 Tonnen Seltene-Erden-Magnete aus China, was die Verwundbarkeit der amerikanischen Lieferketten verdeutlicht. Die Entscheidung von MP Materials, sich von seinem größten Kunden zu trennen, ist ein riskanter, aber strategisch notwendiger Schritt, um die Abhängigkeit von China zu verringern und eine stabile inländische Versorgung mit kritischen Mineralien zu gewährleisten.
Die Geschichte der Mountain Pass Mine ist eine von Höhen und Tiefen. Ursprünglich 1936 als Goldmine eröffnet, wurden dort 1949 Vorkommen von Seltenen Erden entdeckt. Nach mehreren Besitzerwechseln und einer Schließung im Jahr 2002 aufgrund von Preiswettbewerb und Umweltproblemen, wurde die Mine 2017 von Litinsky übernommen. Mit Unterstützung von Shenghe Resources, einem führenden chinesischen Unternehmen für Seltene Erden, konnte die Produktion wieder aufgenommen werden. Shenghe hat jedoch keine operative Kontrolle über MP Materials.
MP Materials ist einzigartig in den USA, da es nicht nur über die Ressourcen, sondern auch über die Raffineriekapazitäten verfügt, um Seltene Erden zu verarbeiten. Das Unternehmen hat kürzlich mit der Produktion von NdPr-Metall in Fort Worth begonnen, das zur Herstellung von Magneten verwendet wird. Diese Entwicklung könnte die Abhängigkeit der USA von chinesischen Lieferungen weiter verringern.
Während MP Materials derzeit die einzige aktive Seltene-Erden-Mine in den USA betreibt, gibt es andere Unternehmen, die versuchen, die Abhängigkeit von China zu verringern. Noveon Magnetics und USA Rare Earth sind zwei solcher Unternehmen, die in den USA Produktionsanlagen für Seltene-Erden-Magnete aufbauen. Gleichzeitig arbeitet das Startup Niron an der Entwicklung von Magneten, die ganz ohne Seltene Erden auskommen.
Die strategische Bedeutung von Seltenen Erden hat in den letzten Jahren zugenommen, da sie für die Herstellung von militärischer Hardware und fortschrittlicher Technologie unerlässlich sind. MP Materials könnte eine führende Rolle bei der Beratung der US-Regierung in ihrer Strategie zur Entwicklung einer inländischen Versorgung mit kritischen Mineralien spielen. Die aktuelle Situation bietet MP Materials die Möglichkeit, sich als Schlüsselakteur im globalen Markt für Seltene Erden zu etablieren.
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