MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Beteiligungsgesellschaft Mutares sieht sich gezwungen, ihren testierten Konzern- und Jahresabschluss für 2024 zu verschieben. Diese Entscheidung fiel aufgrund von Verzögerungen bei den Prüfungsarbeiten durch Deloitte, die mit komplexen Sondersachverhalten begründet wurden.
Die unerwartete Verschiebung des testierten Jahresabschlusses von Mutares hat zu einem deutlichen Kursrückgang der Aktie geführt. Am Dienstag fiel der Kurs um rund 17 Prozent auf 31 Euro, nachdem er zuvor Mitte März im Zuge von Rüstungsfantasien auf bis zu 49,20 Euro gestiegen war. Die Verzögerung bei der Vorlage des Abschlussberichts könnte auch den vorübergehenden Ausschluss aus dem SDax zur Folge haben.
Der vorläufige Jahresabschluss für 2024 zeigt, dass der Umsatz von Mutares um 12 Prozent auf 5,26 Milliarden Euro gestiegen ist. Allerdings sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 757 Millionen Euro im Vorjahr auf 117 Millionen Euro. Diese Zahlen enttäuschten die Analysten, die mit besseren Ergebnissen gerechnet hatten.
Im ersten Quartal 2025 konnte Mutares jedoch einen deutlichen Aufschwung verzeichnen. Dank des Verkaufs von Anteilen am österreichischen Motorenhersteller Steyr stieg das operative Ergebnis (Ebitda) auf fast 380 Millionen Euro bei einem Umsatzplus von 13 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro. Der Verkauf von Steyr-Anteilen brachte der Gesellschaft bis Mitte April rund 74 Millionen Euro brutto ein.
Mutares plant, sich bis Ende des Jahres aus weiteren Unternehmen zurückzuziehen. Verkaufsprozesse mit einem kumulierten Umsatz von 1,85 Milliarden Euro wurden bereits angestoßen, was der Gesellschaft mehr als 200 Millionen Euro als Bruttoerlös einbringen könnte. Im zweiten Quartal soll der Verkauf des Care-Services-Geschäfts von Alcura France abgeschlossen werden.
Auf der anderen Seite hat Mutares im ersten Quartal 2025 bereits sechs Unternehmen übernommen, darunter Buderus Edelstahl und SMA Metalltechnik. Im Jahr 2024 wurden 13 neue Beteiligungen hinzugefügt, und für sechs weitere Zukäufe wurden bindende Vereinbarungen unterzeichnet. Dies steht im Kontrast zu sieben Verkäufen und weiteren Teil-Verkäufen.
Die Verschiebung des Jahresabschlusses und die damit verbundenen Unsicherheiten haben die Anleger verunsichert. Trotz der positiven Entwicklungen im ersten Quartal 2025 bleibt die Frage, wie sich die strategischen Entscheidungen von Mutares langfristig auf die Unternehmensentwicklung auswirken werden.
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