MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der IT-Dienstleister Nagarro sieht sich mit den Herausforderungen eines schwachen US-Dollars konfrontiert, was sich auf die operative Marge und den Aktienkurs auswirkt.
Der IT-Dienstleister Nagarro steht vor einer herausfordernden Phase, da die Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro die finanzielle Performance des Unternehmens belastet. Im zweiten Quartal verzeichnete Nagarro einen Rückgang der operativen Marge auf 12,1 Prozent, was Investoren enttäuschte und zu einem merklichen Rückgang des Aktienkurses führte. Diese Entwicklung verdeutlicht die Abhängigkeit international tätiger Unternehmen von stabilen Wechselkursen und die Notwendigkeit, sich gegen solche Schwankungen abzusichern.
Obwohl Nagarro in Deutschland ein Umsatzwachstum von über 11 Prozent verzeichnen konnte, reichte dies nicht aus, um die negativen Auswirkungen der Wechselkursverluste auszugleichen. Besonders betroffen war das bereinigte EBITDA, das um 18 Millionen Euro belastet wurde. Diese finanzielle Belastung führte dazu, dass das Unternehmen seine Prognose für die operative Marge im Jahr 2025 auf 13,5 bis 14,5 Prozent senkte, was unter den ursprünglich angepeilten 15,5 Prozent liegt.
In Nordamerika, einem der wichtigsten Märkte für Nagarro, blieben die Erlöse leicht unter dem Vorjahresniveau. Dennoch konnte das Unternehmen in anderen Bereichen wie dem Management Consulting & Business Information-Segment ein beeindruckendes Wachstum von über einem Drittel erzielen. Auch der umsatzstärkste Bereich, Automotive, Fertigung und Industrie, profitierte von einem Zuwachs von fast 19 Prozent. Diese Erfolge zeigen, dass Nagarro trotz der Herausforderungen in der Lage ist, in bestimmten Segmenten stark zu wachsen.
Die Schwierigkeiten, die sich aus den Wechselkursen ergeben, sind nicht die einzigen Herausforderungen für Nagarro. Im Frühjahr musste das Unternehmen die Vorlage des testierten Konzern- und Jahresabschlusses für 2024 aufgrund von Differenzen mit dem Wirtschaftsprüfer verschieben. Diese Verzögerung führte dazu, dass Nagarro vorübergehend aus dem Kleinwerte-Index SDax ausschied, jedoch im Juni wieder zurückkehrte. Trotz dieser Rückkehr hat die Aktie seit Dezember fast die Hälfte ihres Wertes eingebüßt, was die Unsicherheiten und Herausforderungen widerspiegelt, mit denen das Unternehmen konfrontiert ist.
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