Neue Studie: Cannabis erhöht Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen

LONDON (IT BOLTWISE) – Eine kürzlich veröffentlichte Studie hat neue Beweise dafür geliefert, dass der Konsum von Cannabis das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erheblich erhöht. Diese Erkenntnisse werfen ein neues Licht auf die gesundheitlichen Auswirkungen einer Substanz, die oft als harmlos angesehen wird.

In den letzten Jahren hat der Konsum von Cannabis unter Erwachsenen in den USA ein Rekordhoch erreicht. Während viele dieses Rauschmittel als sicher, natürlich und sogar medizinisch wertvoll betrachten, deutet eine wachsende Zahl von Studien darauf hin, dass es zu negativen kardiovaskulären Effekten beitragen kann, einschließlich tödlicher Herzkrankheiten. Eine neue Studie, die im Fachjournal Heart veröffentlicht wurde, zeigt, dass der Konsum von Marihuana das Risiko, an Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu sterben, verdoppelt. Besonders erhöhte Risiken wurden für Schlaganfälle und akute Koronarsyndrome festgestellt.

Die Forscher analysierten 24 Studien, die zwischen Januar 2016 und Dezember 2023 durchgeführt wurden und den Zusammenhang zwischen Marihuanakonsum und schweren kardiovaskulären Ergebnissen untersuchten. Diese Studien umfassten etwa 200 Millionen Teilnehmer, hauptsächlich im Alter zwischen 19 und 59 Jahren. Die Analyse ergab, dass der Konsum von Cannabis das Risiko für akute Koronarsyndrome um 29 % und das Risiko für Schlaganfälle um 20 % erhöht.

Emilie Jouanjus, eine klinische Pharmakologin an der Universität von Toulouse in Frankreich, die seit über einem Jahrzehnt die negativen gesundheitlichen Auswirkungen von Marihuana untersucht, hofft, dass diese Studie zu einer besseren Entscheidungsfindung im Umgang mit Marihuana führen wird. Sie betont, dass es wichtig ist, die Risiken zu erkennen, auch wenn es sich um ein natürliches Produkt handelt.

Ein weiterer Forscher, Matt Springer von der University of California San Francisco, fand in einer kürzlich veröffentlichten Studie heraus, dass sowohl das Rauchen von Cannabis als auch der Konsum von Edibles das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Diese Erkenntnis stellt die weit verbreitete Annahme in Frage, dass Edibles eine weniger schädliche Art des Marihuanakonsums darstellen.

Springers Studie zeigte, dass Cannabis-Konsumenten eine verringerte Blutgefäßdilatation aufwiesen, was das Risiko für Herzinfarkte und andere schlechte kardiovaskuläre Ergebnisse erhöht. Dies könnte theoretisch zu dem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen beitragen, das Jouanjus und ihre Kollegen festgestellt haben.

Jouanjus weist darauf hin, dass der psychoaktive Wirkstoff in Marihuana, Tetrahydrocannabinol (THC), heute in Cannabisprodukten viel stärker konzentriert ist als noch vor 20 Jahren. Dies könnte ebenfalls zu dem erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Todesfälle beitragen, das in ihrer Studie beobachtet wurde.

Während all diese Faktoren plausibel die kardiovaskulären Effekte von Cannabis beeinflussen könnten, wird es weitere Forschung erfordern, um die genauen Mechanismen zu verstehen. In der Zwischenzeit sieht Jouanjus genügend Beweise, um Vorsicht und Mäßigung beim Marihuanakonsum zu empfehlen.

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