Neues Kunstzentrum für Video- und Performancekunst in New York

NEW YORK / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein neues Kunstzentrum, das sich auf Video-, Sound- und Performancekunst spezialisiert, wird 2026 im New Yorker Stadtteil Lower East Side eröffnet.

Ein neues Kunstzentrum namens Canyon wird 2026 im New Yorker Stadtteil Lower East Side eröffnet. Dieses 40.000 Quadratmeter große Zentrum wird sich auf Video-, Sound- und Performancekunst konzentrieren und in einem lange leerstehenden Gewerberaum am Fuße der Williamsburg Bridge angesiedelt sein. Die Initiative geht auf den Philanthropen und Kunstsammler Robert Rosenkranz sowie Joe Thompson, den Gründungsdirektor von MASS MoCA, zurück. Canyon soll Werke präsentieren, die über einen längeren Zeitraum erlebt werden können, anstatt sie nur flüchtig zu betrachten.

Joe Thompson, der als Direktor fungieren wird, betont, dass das Ziel darin besteht, den Aufenthalt mit den Kunstwerken angenehm und natürlich zu gestalten. Er vergleicht den Besuch mit Erlebnissen wie Konzerten oder langen Abendessen, bei denen Menschen bereit sind, sich Zeit zu nehmen. Die Galerien sollen eher Wohnzimmern ähneln als sterilen weißen Boxen und den Besuchern die Möglichkeit bieten, sich zu entspannen.

Das Architekturbüro New Affiliates wurde mit der Neugestaltung des Raumes beauftragt, der 18.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche und einen 60 Fuß hohen Bereich für Aufführungen und Versammlungen umfassen wird. Ein spezieller 300-Sitz-Saal wird Konzerte, Vorführungen, Vorträge und Podcast-Aufnahmen beherbergen. Die Ausstellungen werden dreimal jährlich wechseln, wobei bereits eine Retrospektive des japanischen Künstlers Ryoji Ikeda und eine erweiterte Version der Ausstellung „Worldbuilding“ geplant sind, die sich mit Videospielen und zeitgenössischer Kunst befasst.

Hans Ulrich Obrist, der Kurator der Ausstellung „Worldbuilding“, beschreibt Canyon als „eine neue Zeitzone für Kunst“, die Raum für Dauer, Immersion und Reflexion bietet. Die Ausstellung, die erstmals 2022 in der Julia Stoschek Collection gezeigt wurde, wird von der Unterstützung des neuen Zentrums profitieren, das Experimente und kollektive, zeitbasierte Erlebnisse fördert.

Canyon zielt darauf ab, Künstler auf Augenhöhe zu treffen. Sam Ozer, Gründer des mexikanischen Festivals TONO und neu ernannter Kurator-at-Large von Canyon, betont, dass Video zu einem dominanten Kommunikationsmittel geworden ist. Künstler, die mit Performance, Sound und bewegten Bildern arbeiten, experimentieren mit neuen Formen der Übertragung und Versammlung. Canyon ist darauf ausgelegt, die Komplexität dieser Werke zu unterstützen und neu zu definieren, wie das Publikum sie erleben kann.

Zusätzlich zu seinem immersiven Programm wird das Zentrum langfristige Partner wie Electronic Arts Intermix, Rhizome und das ARChive of Contemporary Music beherbergen, die alle zur Programmgestaltung von Canyon beitragen werden. Der Eintrittspreis für die Allgemeinheit beträgt 30 US-Dollar, was dem Eintrittspreis des Museum of Modern Art entspricht, einem der teuersten Kunstinstitutionen des Landes. Für Schulgruppen und Bibliotheksausweisinhaber ist der Zugang jedoch kostenlos. Das Projekt wird durch das, was Rosenkranz als „Venture Philanthropy“ bezeichnet, finanziert. Seine Stiftung übernimmt die Kosten für den 10 Millionen US-Dollar teuren Ausbau und wird auch das geschätzte jährliche Betriebsbudget von 10 Millionen US-Dollar unterstützen.

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