SHANGHAI / LONDON (IT BOLTWISE) – Der chinesische E-Commerce-Riese PDD Holdings sieht sich mit einem erheblichen Gewinneinbruch konfrontiert, während die wirtschaftliche Abkühlung in China die großen Akteure im Onlinehandel belastet.
Die jüngsten Quartalszahlen von PDD Holdings, dem Mutterkonzern des international expandierenden Discounters Temu, zeichnen ein düsteres Bild. Der Nettogewinn des Unternehmens sank im ersten Quartal 2025 um fast die Hälfte, was auf die schwächelnde Konsumnachfrage in China zurückzuführen ist. Die wirtschaftlichen Herausforderungen im Heimatmarkt, darunter eine anhaltende Immobilienkrise und hohe Jugendarbeitslosigkeit, haben die Kauflaune der Verbraucher deutlich gedämpft.
Obwohl der Umsatz von PDD Holdings im Vergleich zum Vorjahr um beeindruckende 131 % auf 95,67 Milliarden Yuan gestiegen ist, blieb er dennoch hinter den Erwartungen der Analysten zurück. Diese hatten mit einem Umsatz von 102,51 Milliarden Yuan gerechnet. Der Rückstand von rund 6,7 Milliarden Yuan zeigt, dass selbst ein starkes Wachstum nicht ausreicht, um die hohen Erwartungen zu erfüllen.
Ein weiterer Stolperstein für PDD Holdings ist die jüngste Entscheidung der US-Regierung, die De-Minimis-Regelung für Importe aus China und Hongkong zu streichen. Diese Regelung hatte es Temu ermöglicht, zollfrei Pakete unter 800 US-Dollar in die USA zu importieren, was ein wesentlicher Bestandteil ihres Geschäftsmodells war. Die Änderung könnte die Kostenstruktur von Temu erheblich beeinflussen und stellt eine neue Herausforderung für die internationale Expansion dar.
Die Reaktion der Anleger auf die Quartalszahlen war prompt und negativ. Die in den USA notierte Aktie von PDD Holdings verlor im vorbörslichen Handel fast 7 %. Dennoch bleibt die Aktie auf Jahressicht im Plus, was auf die Erfolge von Temu in den USA und Europa zurückzuführen ist. Die jüngsten Entwicklungen werfen jedoch Fragen über die Nachhaltigkeit dieses Wachstums auf.
Der Wettbewerb im globalen Discount-Onlinehandel verschärft sich weiter. Neben etablierten Konkurrenten wie Shein und Aliexpress setzt auch Amazon zunehmend auf Niedrigpreis-Formate. Temu versucht, mit aggressiven Preisen und Rabatten Marktanteile zu gewinnen, doch diese Strategie könnte langfristig nicht tragfähig sein, wenn die Subventionen nicht aufrechterhalten werden können.
Für die Zukunft plant PDD Holdings, Temu in weiteren internationalen Märkten zu etablieren, darunter Lateinamerika und Südostasien. Investoren werden jedoch genau beobachten, wie sich die Gewinnmargen entwickeln und welche regulatorischen Risiken bestehen. Die kommenden Monate werden entscheidend dafür sein, ob PDD Holdings seine ambitionierten Wachstumsziele erreichen kann.
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