Peter Schrimpf: Ein Bergbau-Veteran tritt ab

ESSEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Nach einer beeindruckenden Karriere im deutschen Steinkohlebergbau verabschiedet sich Peter Schrimpf, der langjährige Vorstandsvorsitzende der RAG, in den Ruhestand. Schrimpf, der den Wandel der Branche von ihren Hochzeiten bis zum Ende der Steinkohleförderung in Deutschland miterlebte, hinterlässt ein bedeutendes Erbe.

Peter Schrimpf, eine prägende Figur im deutschen Steinkohlebergbau, hat sich nach einer langen und erfolgreichen Karriere in den Ruhestand verabschiedet. Als Vorstandsvorsitzender der RAG war Schrimpf maßgeblich an der Transformation der Branche beteiligt, insbesondere in den Jahren des Personalabbaus und der Umstrukturierung. Seine Amtszeit war geprägt von der Herausforderung, die Belegschaft sozialverträglich zu reduzieren und gleichzeitig die Verantwortung für die Folgekosten des Bergbaus zu tragen.

Ein bedeutendes Ereignis in Schrimpfs Karriere war der symbolische Abschied von der Steinkohle im Dezember 2018. Gemeinsam mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm er das letzte Stück Steinkohle auf der Zeche Prosper Haniel in Bottrop entgegen. Dieser Moment markierte das Ende einer Ära und war ein emotionaler Höhepunkt in Schrimpfs Laufbahn.

Schrimpfs Engagement für den Bergbau begann bereits in jungen Jahren, inspiriert durch seinen Vater, der selbst Bergmann war. Seine Karriere startete er 1984 als Bergbauingenieur auf der Zeche Radbod. Damals bot die deutsche Steinkohleindustrie noch rund 170.000 Arbeitsplätze. Im Jahr 2004 wurde Schrimpf in den Vorstand der Deutschen Steinkohle AG berufen, bevor er 2018 die Führung der RAG übernahm.

Die Jahre des Personalabbaus, insbesondere nach dem 2007 beschlossenen Ende der Steinkohleförderung, stellten Schrimpf vor große Herausforderungen. Sein Verhandlungsgeschick war gefragt, um den Rückbau der Arbeitsplätze von rund 30.000 im Jahr 2007 auf 600 heute sozialverträglich zu gestalten. Dabei betonte Schrimpf stets die Werte des Bergbaus: Klarheit, Kameradschaft und Solidarität.

Die RAG AG, im Besitz der RAG-Stiftung, trägt die Verantwortung für die Bewältigung der Folgekosten des Steinkohlebergbaus. Eine zentrale Aufgabe ist das Management des Grubenwassers, um den Schutz der Trinkwasserschichten sicherzustellen. Die Nachfolge von Schrimpf an der Spitze der RAG wird zu einem späteren Zeitpunkt bekannt gegeben.

Schrimpfs Abschied markiert das Ende einer Ära im deutschen Bergbau. Sein Einfluss und seine Verdienste um die Branche werden noch lange nachwirken. Die Herausforderungen der Zukunft liegen nun in der nachhaltigen Bewältigung der Bergbaufolgen und der Weiterentwicklung der RAG in neue Geschäftsfelder.

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