Richter fordert Apple zur Entscheidung über Fortnite im App Store auf

SAN FRANCISCO / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Ein US-Bundesrichter hat Apple aufgefordert, entweder die Aufnahme von Fortnite in den US-App Store zu genehmigen oder vor Gericht zu erklären, warum dies nicht geschehen ist.

In einem neuen Gerichtsdokument bestätigt die US-Bezirksrichterin Yvonne Gonzalez Rogers, dass das Gericht den jüngsten Antrag von Epic Games erhalten hat, in dem das Unternehmen verlangt, dass Apple Fortnite für die Verbreitung im App Store genehmigt. Die Richterin, die offensichtlich verärgert ist, fordert Apple auf, dem Gericht die rechtliche Grundlage zu zeigen, auf der Apple behauptet, dass es die Anordnung des Gerichts ignorieren kann. Rogers deutet auch an, dass Apple vor Gericht zurückkehren muss, um die Situation zu erklären, falls sie nicht gelöst wird.

Rogers erinnert den Technologieriesen daran, dass Apple in der Lage ist, das Problem ohne weitere Schriftsätze oder eine Anhörung zu lösen. Sie fordert Apple auf, den Unternehmensvertreter zu benennen, der für die Einhaltung der Gerichtsentscheidung verantwortlich ist. Zwischen den Zeilen gelesen, deutet die Forderung nach dem Namen des Apple-Beauftragten darauf hin, dass Rogers nicht davor zurückschreckt, Verachtungsvorwürfe zu erheben, wenn die Anordnung des Gerichts nicht befolgt wird.

Dies folgt auf ihr früheres Urteil, in dem die Richterin Apple dafür kritisierte, dass es versucht habe, die Anordnungen des Gerichts zu umgehen, und das Technologieunternehmen beschuldigte, unter Eid gelogen zu haben. Nachdem Epic Games das Recht gewonnen hatte, Links zu externen Zahlungsmöglichkeiten in seiner App zu integrieren, reichte das Unternehmen Fortnite erneut im US-App Store ein. Apple teilte dem Spieleentwickler jedoch mit, dass es beschlossen habe, keine Maßnahmen zu ergreifen, bis das Berufungsverfahren abgeschlossen sei.

Epic Games reichte am Freitag einen Antrag ein, um das Gericht zur Durchsetzung der einstweiligen Verfügung zu zwingen, angesichts der Entscheidung von Apple. Die jüngste rechtliche Drohung folgt auf einen jahrelangen Rechtsstreit über die App Store-Richtlinien von Apple, die App-Entwicklern lange Zeit das Recht verweigerten, auf externe Zahlungsoptionen zu verlinken, ohne Apple eine Provision zu zahlen.

Apple hatte ursprünglich die Entscheidung des Gerichts im Rechtsstreit befolgt, indem es US-Entwicklern erlaubte, eine Ausnahme von den App Store-Regeln zu beantragen. Dennoch erhob Apple weiterhin eine Provision von 27 % auf diese alternativen Käufe, im Vergleich zu den üblichen 30 %. Apple verlangte auch, dass Entwickler “Warnbildschirme” verwenden, die Verbraucher darauf hinwiesen, wenn sie außerhalb des App Stores einen Kauf tätigten.

In einem bedeutenden Sieg für Entwickler entschied Rogers, dass Apple gegen die einstweilige Verfügung des Gerichts über wettbewerbswidrige Preise und Provisionen verstoßen habe, was scheinbar die Rückkehr von Fortnite in den App Store ermöglicht hätte. Doch Apple zögerte eine Woche lang, die Einreichung zu genehmigen oder abzulehnen, während seine Anwälte eine Antwort formulierten.

Die nächsten Schritte könnten für Apple von Bedeutung sein, da sie ähnliche rechtliche Schritte oder Regulierungen in anderen globalen Märkten inspirieren könnten. Apple war der Sieger in Epics ursprünglicher Kartellklage gegen den Technologieriesen, da das Gericht erklärte, dass es kein Monopolist sei. Epic Games erzielte jedoch in einem Bereich einen Sieg, als Rogers zustimmte, dass iPhone-Nutzer Zugang zu alternativen Zahlungsoptionen haben sollten, wenn ein Entwickler seine eigene Website für In-App-Käufe nutzen wollte.

Nach der Entscheidung aktualisierte Apple seine App Store-Richtlinien für die USA, und Apps wie Spotify, Amazon Kindle und Patreon brachten schnell neue Versionen ihrer Apps heraus, um die neue Funktionalität zu nutzen. Epic Games lehnte es ab, sich zu äußern. Apple reagierte nicht auf eine Anfrage zur Stellungnahme.

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