BERLIN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Zahl der Steuerprüfungen in Deutschland ist in den letzten Jahren drastisch gesunken, was sowohl Herausforderungen als auch Chancen für Unternehmen und Finanzbehörden mit sich bringt.
In den letzten Jahren hat sich die Anzahl der Steuerprüfungen in Deutschland erheblich verringert. Diese Entwicklung wirft Fragen zur Effizienz und Ressourcenverteilung innerhalb der Finanzämter auf. Laut Branchenberichten ist die Zahl der Prüfungen innerhalb eines Jahrzehnts um fast 60 Prozent gesunken, zuletzt auf etwa 140.000 Prüfungen. Diese Reduzierung könnte auf den anhaltenden Fachkräftemangel und den hohen Arbeitsaufwand, insbesondere im Rahmen der Grundsteuerreform, zurückzuführen sein.
Die Finanzbehörden beschäftigten im Jahr 2024 nur noch 12.359 Betriebsprüfer, was einen Rückgang von fast zehn Prozent im Vergleich zu 2015 darstellt. Parallel dazu verzeichnen die Steuerbehörden einen langfristigen Rückgang der durch Prüfungen eingetriebenen Steuernachzahlungen. Experten betonen, dass zusätzliche Prüfungskapazitäten oft wesentlich höhere Einnahmen generieren könnten als die Kosten für neue Stellen.
Interessanterweise wurden im Vorjahr nur 1,7 Prozent aller Betriebe einer Prüfung unterzogen, was konkret 146.516 Unternehmen entspricht. Bei den Großunternehmen stieg diese Quote jedoch auf beeindruckende 17,8 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, dass vor allem kleinere Betriebe von der sinkenden Prüfungsintensität profitieren.
Anne Brorhilker, Geschäftsführerin der Initiative Finanzwende, kritisiert diesen Trend scharf. Sie fordert eine personelle Aufstockung in den Finanzämtern, um den Rechtsstaat und die Demokratie zu stärken. Ihrer Meinung nach sollte auch der Bund die Länder stärker unterstützen, um die Effizienz der Steuerprüfungen zu erhöhen.
Die sinkende Zahl der Steuerprüfungen könnte jedoch auch Chancen bieten. Unternehmen könnten die frei werdenden Ressourcen nutzen, um ihre internen Prozesse zu optimieren und sich auf strategische Wachstumsinitiativen zu konzentrieren. Gleichzeitig könnten Finanzbehörden die Gelegenheit nutzen, um ihre Prüfungsstrategien zu überdenken und effizientere Methoden zu entwickeln.
Insgesamt zeigt die Entwicklung, dass sowohl Unternehmen als auch Finanzbehörden vor der Herausforderung stehen, sich an die veränderten Rahmenbedingungen anzupassen. Während die Unternehmen von einer geringeren Prüfungsintensität profitieren könnten, müssen die Finanzbehörden Wege finden, um trotz begrenzter Ressourcen effektiv zu arbeiten und die Steuereinnahmen zu sichern.

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