MOSKAU / LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz, in denen er Wladimir Putin als Kriegsverbrecher bezeichnete, haben in Russland für heftige Reaktionen gesorgt. Der Kreml weist die Vorwürfe entschieden zurück und beschuldigt den Westen, die Verantwortung für die Ukraine-Krise abzuwälzen.

Die jüngsten Äußerungen von Bundeskanzler Friedrich Merz, in denen er den russischen Präsidenten Wladimir Putin als Kriegsverbrecher bezeichnete, haben in Russland für erhebliche Verstimmung gesorgt. Kremlsprecher Dmitri Peskow äußerte sich abfällig über Merz’ Kommentare und betonte, dass diese Meinungen derzeit kaum von Bedeutung seien. Diese Reaktion erfolgte am Rande eines Besuchs von Putin in Peking, wo er an einer viertägigen Staatsreise teilnahm.
Putin selbst reagierte auf die Vorwürfe während einer Pressekonferenz in China. Er bezeichnete die Anschuldigungen als einen erfolglosen Versuch, die Verantwortung für die Tragödie in der Ukraine auf andere abzuwälzen. Putin machte deutlich, dass er nicht Merz persönlich, sondern den Westen und die Europäer für den Umsturz in Kiew 2014 verantwortlich macht, der seiner Meinung nach die Ursache für die aktuellen Ereignisse sei.
Auch die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, kritisierte Merz’ Äußerungen scharf. Sie bezweifelte die Fähigkeit Deutschlands, eine wirtschaftliche Erschöpfung Russlands herbeizuführen, und verwies auf die wirtschaftlichen Herausforderungen, mit denen Deutschland selbst konfrontiert sei, insbesondere nach dem Wegfall günstiger Energieimporte aus Russland.
Merz hatte in einem Interview für die Sat.1-Sendung “:newstime” Putin als den “vielleicht schwersten Kriegsverbrecher unserer Zeit” bezeichnet. Er forderte, dass man sich klar darüber sein müsse, wie mit Kriegsverbrechern umzugehen sei, und sprach sich für Zölle gegen Länder aus, die weiterhin Handel mit Russland betreiben, wie China und Indien. Gegen Putin liegt ein Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine vor, was Russland jedoch kategorisch zurückweist.

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