SEC setzt auf neue Wege in der Krypto-Regulierung

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die US-Börsenaufsichtsbehörde SEC plant, ihre Krypto-Politik durch ein “Notice and Comment”-Verfahren zu verfeinern und sich von der bisherigen Praxis, Regeln durch Gerichtsverfahren zu gestalten, abzuwenden.

Die US-amerikanische Securities and Exchange Commission (SEC) hat angekündigt, ihre Herangehensweise an die Regulierung von Kryptowährungen zu ändern. Der Vorsitzende der Behörde, Paul Atkins, erklärte vor dem Kongress, dass die SEC künftig auf ein “Notice and Comment”-Verfahren setzen wird, um ihre Krypto-Politik zu gestalten. Dies bedeutet, dass die Behörde ihre Regeln nicht mehr primär durch Gerichtsverfahren und rechtliche Vergleiche formen wird, sondern durch ein offenes und transparentes Regelsetzungsverfahren.

Atkins, der zuvor als Krypto-Lobbyist tätig war, betonte, dass die Schaffung eines “rationalen regulatorischen Rahmens für Krypto-Assets” eine zentrale Priorität für die SEC unter seiner Leitung sein wird. Diese Ankündigung markiert einen deutlichen Kurswechsel im Vergleich zur Amtszeit des ehemaligen SEC-Vorsitzenden Gary Gensler, der von der Krypto-Industrie dafür kritisiert wurde, dass er Krypto-Politik durch Klagen und rechtliche Vergleiche statt durch Regelsetzung betrieben habe.

Die SEC plant, ihre bestehenden Befugnisse zu nutzen, um maßgeschneiderte Standards für Marktteilnehmer zu setzen. Atkins erklärte, dass die Durchsetzungsstrategie der Kommission zu den ursprünglichen Absichten des Kongresses zurückkehren wird, nämlich die Überwachung von Verstößen gegen bestehende Verpflichtungen, insbesondere in Bezug auf Betrug und Manipulation.

Ein weiteres Ziel der SEC ist es, klare Regeln für die Ausgabe, Verwahrung und den Handel von Kryptowährungen zu etablieren, um Investoren vor Betrug zu schützen. Atkins betonte, dass klare Regeln notwendig sind, um Investoren vor Betrug zu schützen und ihnen zu helfen, Betrugsmaschen zu erkennen, die nicht mit dem Gesetz übereinstimmen.

Demokratischer Senator Chris Coons fragte Atkins, ob er es befürworten würde, dass Krypto-Börsen sowohl traditionelle Wertpapiere als auch digitale Token handeln. Atkins antwortete nicht direkt auf die Frage, sondern erklärte, dass die Crypto Task Force der Behörde dabei sei, Vorschriften zu entwickeln, die sowohl für die Branche sinnvoll sind als auch Innovationen ermöglichen.

Die Crypto Task Force der SEC wurde am 21. Januar von dem amtierenden SEC-Vorsitzenden Mark Uyeda ins Leben gerufen und hat die Aufgabe, einen praktikablen Krypto-Rahmen für die Behörde zu entwickeln. Atkins erwähnte auch, dass er die Genehmigung des Kongresses beantragt hat, das Strategic Hub for Innovation and Financial Technology der Behörde aufzulösen, da Innovation in die gesamte Kultur der SEC integriert werden sollte und nicht auf ein relativ kleines Büro beschränkt sein sollte.

Seit dem Rücktritt von Gener am 20. Januar hat die SEC einen anderen Ansatz gegenüber Kryptowährungen verfolgt und langjährige Durchsetzungsmaßnahmen gegen Krypto-Unternehmen eingestellt. Die Mitarbeiter der SEC haben auch Leitlinien zu den häufigsten Krypto-Staking-Aktivitäten veröffentlicht und erklärt, dass diese nicht gegen Wertpapiergesetze verstoßen.

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