Selenskyj fordert Einigkeit gegen moderne Aggressionen

KIEW / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat anlässlich des 80. Jahrestages des Zweiten Weltkriegs eine eindringliche Botschaft an die internationale Gemeinschaft gerichtet. Er erinnerte an den historischen Kampf der Ukraine gegen den Nationalsozialismus und betonte die Notwendigkeit einer erneuten Einheit gegen moderne Aggressionen.

In seiner Ansprache hob Selenskyj hervor, dass die Ukraine eine entscheidende Rolle im Kampf gegen den Nationalsozialismus gespielt habe, wobei acht Millionen Ukrainer ihr Leben für die europäische Freiheit opferten. Diese historische Erinnerung nutzte er, um die Bedeutung der Einheit im Angesicht aktueller Bedrohungen zu unterstreichen. Selenskyj betonte, dass das Böse auch heute nur durch vereinte Kräfte besiegt werden könne.

Der ukrainische Präsident kritisierte die geplante Militärparade in Moskau scharf und forderte Russland zu einer “Entnazifizierung und Demilitarisierung” auf. Er veröffentlichte Szenen vergangener Moskauer Paraden, die er als “Parade der Angst, des Zynismus und der Lügen” bezeichnete. Diese Paraden seien ein klares Ablenkungsmanöver von der aktuellen Gewalt, so Selenskyj.

In einer rhetorischen Parallele zu Russlands Präsident Wladimir Putin, der Kiew als “Nazi-Regime” brandmarkt, forderte Selenskyj eine Neubewertung der russischen Geschichtspolitik. Während in Moskau die traditionellen Feiern zum 9. Mai mit Hinweis auf den sowjetischen Sieg zelebriert werden, unterstrich Selenskyj die Bedeutung der internationalen Allianz.

Unterstützung erhielt Selenskyj von seinem Kanzleichef Andrij Jermak, der die entscheidende Rolle der USA bei der Befreiung Europas betonte. Jermak schrieb bei Telegram, dass ohne die Unterstützung der Alliierten selbst Moskau unvorstellbare Verluste erlitten hätte. Angesichts der 27 Millionen sowjetischen Opfer des Krieges forderte er, die historische Verantwortung und Dankbarkeit gegenüber den Alliierten in Erinnerung zu behalten.

Selenskyjs Appell kommt zu einem Zeitpunkt, an dem die geopolitischen Spannungen zwischen der Ukraine und Russland erneut zunehmen. Die Forderung nach einer Neubewertung der Geschichtspolitik und die Betonung der internationalen Zusammenarbeit sind nicht nur ein Rückblick auf die Vergangenheit, sondern auch ein Aufruf zur Einheit in der Gegenwart. Die Ukraine sieht sich in einer Position, in der sie sowohl historische als auch aktuelle Herausforderungen bewältigen muss.

Die internationale Gemeinschaft steht vor der Aufgabe, die Lehren aus der Geschichte zu ziehen und gemeinsam gegen moderne Bedrohungen vorzugehen. Selenskyjs Rede ist ein eindringlicher Appell, die Vergangenheit nicht zu vergessen und die Gegenwart aktiv zu gestalten. Die Ukraine fordert von ihren Partnern, die Bedeutung der Allianz zu erkennen und gemeinsam für Frieden und Stabilität einzutreten.

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