WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Die USA setzen strategische Güter wie Flugzeugteile und Chemikalien als Druckmittel in den Verhandlungen mit China ein. Der US-Finanzminister plant weitere Treffen, um die Abhängigkeit von Taiwan in der Halbleiterproduktion zu verringern und die Versorgung mit wichtigen Produkten zu sichern.
In den aktuellen Handelsgesprächen zwischen den Vereinigten Staaten und China hat der US-Finanzminister Scott Bessent strategische Güter identifiziert, die als Hebel in den Verhandlungen dienen könnten. Besonders Flugzeugmotoren und -teile sowie bestimmte Chemikalien werden als entscheidende Druckmittel betrachtet. Diese Strategie zielt darauf ab, die Abhängigkeit von chinesischen Lieferungen zu verringern und die Versorgungssicherheit der USA zu gewährleisten.
Ein zentraler Aspekt der Gespräche ist die Reduzierung der Abhängigkeit von Taiwan in der Halbleiterproduktion. Taiwan dominiert den Markt nahezu vollständig, was aus Sicht des Risikomanagements problematisch ist. Die USA streben an, einen Teil der Produktionskapazitäten in die Vereinigten Staaten oder zu engen Verbündeten wie Japan oder den Nahen Osten zu verlagern. Diese Maßnahme soll nicht nur die Versorgungssicherheit erhöhen, sondern auch die technologische Unabhängigkeit der USA stärken.
Darüber hinaus sieht Bessent im Markt für Börsengänge ein weiteres Druckmittel. Durch die Nutzung dieses Marktes könnten die USA die Verhandlungen mit China weiter vorantreiben. Bessent hat bereits mehrere Treffen mit chinesischen Amtskollegen abgehalten und plant weitere Zusammenkünfte, um vor dem Ablauf der Stillhaltefrist für erhöhte Zollsätze am 10. November Fortschritte zu erzielen.
Die strategische Bedeutung dieser Maßnahmen wird durch die kontinuierlichen Zuflüsse an seltenen Erden aus China unterstrichen. Trotz dieser Abhängigkeit betont Bessent die amerikanischen Bemühungen, die Versorgung mit strategisch wichtigen Produkten sicherzustellen. Neben Chemikalien und Kunststoffen zählen auch Bestandteile für Silizium zu den Exportgütern, auf die China angewiesen ist.
Insgesamt verfolgen die USA das Ziel, ihre wirtschaftlichen Interessen mit Nachdruck zu verteidigen, während sie gleichzeitig den gegenseitigen Respekt gegenüber der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt wahren. Diese Balance zwischen Druckausübung und diplomatischem Geschick ist entscheidend für den Erfolg der Verhandlungen und die zukünftige Ausrichtung der US-amerikanischen Handelsstrategie.
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