US-Regierung erwägt strategischen Bitcoin-Kauf durch Goldbewertung

WASHINGTON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Eine bemerkenswerte Idee könnte die Finanzlandschaft der USA verändern: Die Neubewertung der Goldreserven könnte der US-Regierung ermöglichen, in großem Stil Bitcoin zu erwerben, ohne das Haushaltsdefizit zu erhöhen.

Die US-Regierung könnte bald einen bedeutenden Schritt in Richtung Kryptowährungen unternehmen, indem sie ihre Goldreserven neu bewertet. Sebastian Bea, Präsident von Coinbase Asset Management, hat in einem Interview die Möglichkeit aufgezeigt, dass die USA durch eine Anpassung der Goldbewertung bis zu 100 Milliarden US-Dollar in Bitcoin investieren könnten. Diese Idee basiert auf der Tatsache, dass die US-Goldreserven derzeit zu einem veralteten Preis von 42,22 US-Dollar pro Unze bewertet werden, während der aktuelle Marktpreis bei etwa 3.303 US-Dollar liegt.

Durch eine gesetzliche Anpassung könnte der enorme Unterschied zwischen Buchwert und Marktwert der Goldreserven genutzt werden, um einen markanten Gewinn zu erzielen, der dann in Bitcoin investiert werden könnte. Dies würde nicht nur das Potenzial haben, die US-Finanzpolitik zu revolutionieren, sondern auch andere Länder dazu veranlassen, ähnliche Schritte zu erwägen. Bea argumentiert, dass eine solche Investition in Bitcoin, die etwa 5,5 % der aktuellen Marktkapitalisierung von Bitcoin ausmachen würde, einen Dominoeffekt auf andere Staaten haben könnte.

Die Idee, Goldreserven neu zu bewerten, ist nicht neu, aber die Anwendung dieser Strategie zur Finanzierung von Bitcoin-Käufen ist innovativ. Der Vorschlag könnte durch eine einfache Gesetzesänderung umgesetzt werden, die es dem US-Finanzministerium ermöglichen würde, die Gewinne aus der Neubewertung in einen strategischen Bitcoin-Reservefonds zu leiten. Dies könnte im Einklang mit dem von Senatorin Cynthia Lummis vorgeschlagenen BITCOIN Act geschehen, der darauf abzielt, Bitcoin im Wert von 100 Milliarden US-Dollar über fünf Jahre zu erwerben.

Ein solcher Schritt könnte erhebliche Auswirkungen auf die globale Finanzlandschaft haben. Die Nachfrage nach Bitcoin würde wahrscheinlich steigen, was den Preis weiter in die Höhe treiben könnte. Andere Länder könnten sich gezwungen sehen, ähnliche Maßnahmen zu ergreifen, um nicht ins Hintertreffen zu geraten. Dies könnte zu einer neuen Ära der staatlichen Investitionen in Kryptowährungen führen, ähnlich wie es bei Gold der Fall ist, wo Zentralbanken im letzten Jahr Rekordmengen gekauft haben.

Die Motivation hinter der steigenden Nachfrage nach Gold ist oft die Sorge über die globale Verschuldung und die wirtschaftliche Unsicherheit. In einer zunehmend digitalen Welt könnte Bitcoin als eine Art digitales Gold betrachtet werden, das eine Absicherung gegen wirtschaftliche Turbulenzen bietet. Bea schlägt vor, dass es nicht unvernünftig wäre, einen Teil der Reserven in Bitcoin zu halten, um von der digitalen Transformation zu profitieren.

Obwohl Bea keinen genauen Zeitrahmen für die Umsetzung dieser Idee nennen wollte, deutete er an, dass die rechtlichen Änderungen noch in diesem Jahr erfolgen könnten. Dies könnte durch den Druck von Gesetzgebern geschehen, die nach neuen Finanzierungsmöglichkeiten suchen, oder durch das Finanzministerium selbst, wenn der politische Wille vorhanden ist.

Insgesamt könnte die Neubewertung der Goldreserven und die Investition in Bitcoin eine bedeutende strategische Entscheidung für die USA darstellen, die weitreichende Auswirkungen auf die globale Finanzwelt haben könnte. Es bleibt abzuwarten, ob und wann diese Idee Realität wird, aber die Diskussion darüber zeigt, wie sich die Wahrnehmung von Kryptowährungen in der Finanzpolitik verändert.

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