EDWARDS AIR FORCE BASE / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die U.S. Space Force hat kürzlich neue Antriebssysteme getestet, die für Satelliten entwickelt wurden, um Raumfahrzeuge und andere Objekte in der Nähe des Mondes zu überwachen.
Die U.S. Space Force hat in Zusammenarbeit mit dem U.S. Air Force Research Laboratory (AFRL) erstmals das integrierte Antriebssystem für die geplanten Oracle-M-Satelliten getestet. Diese Satelliten sind für die Raumlageerfassung (Space Situational Awareness, SSA) konzipiert, die sich auf die Ortung und Verfolgung von Objekten im Weltraum konzentriert. Die Oracle-M-Satelliten sollen speziell den cislunaren Raum überwachen, der den weiten Bereich zwischen Erde und Mond umfasst.
Der Einsatz der Oracle-M-Mission wird als entscheidend für die zukünftige Raumfahrtoperationen angesehen, da sie neue Fähigkeiten zur Verfolgung und Navigation demonstrieren soll, die über die Erdumlaufbahn hinausgehen. Die Space Systems Command, eine Organisation innerhalb der U.S. Space Force, ist für die Beschaffung neuer Technologien und Raumfahrzeuge verantwortlich, um die militärische Präsenz der USA im Weltraum zu stärken.
Das Antriebssystem der Oracle-M-Satelliten verwendet Hall-Effekt-Triebwerke, die elektrische Ströme nutzen, um ein neutrales Gas, in diesem Fall Xenon, zu ionisieren und Plasma zu erzeugen. Diese ionisierten Gase werden dann durch elektrische Felder beschleunigt, um Schub zu erzeugen. Diese Technologie wird oft als Ionentriebwerk bezeichnet und bietet eine effiziente Möglichkeit, Satelliten im Weltraum zu manövrieren.
Die Tests fanden im März 2025 auf der Edwards Air Force Base statt und markierten das erste Mal, dass das gesamte Antriebssystem zusammen mit seinen Treibstoff- und Energieeinheiten gezündet wurde. Die Oracle-M-Satelliten sind Teil einer „Systemfamilie“, zu der auch die Oracle-Prime-Satelliten gehören, die ebenfalls vom AFRL entwickelt werden. Während Oracle-M vor allem Mobilität demonstrieren soll, wird Oracle-P neue Techniken testen, um Objekte im cislunaren Raum zu überwachen.
Die Bedeutung des cislunaren Raums als strategisches Gebiet wird zunehmend erkannt, da sowohl die USA als auch China ihre Präsenz in diesem Bereich ausbauen. Einige Experten sehen darin das neue „hohe Gelände“, von dem aus militärische Vermögenswerte und Überwachungssysteme Überraschungen für Gegner bereithalten können. Peter Garretson, ein pensionierter Offizier der U.S. Air Force, warnte bereits 2019, dass die USA in Bezug auf ihre Position und Planung hinter China zurückliegen.
Obwohl Oracle-M noch kein festes Startdatum hat, hat die Space Systems Command im April 2025 die Bodensystemtests abgeschlossen und wird mit den Startbereitschaftsüberprüfungen beginnen, sobald alle Tests abgeschlossen sind. Die Entwicklungen in diesem Bereich könnten weitreichende Auswirkungen auf die nationale Sicherheit und die zukünftige Raumfahrtstrategie der USA haben.
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