Vergessene Tragödie: Das Feuer am Mount Fuji und seine Folgen

LONDON (IT BOLTWISE) – Eine der weniger bekannten, aber dennoch tragischen Ereignisse in der Geschichte des US Marine Corps ist das Feuer am Mount Fuji im Jahr 1979. Diese Katastrophe, die durch den Supertaifun Tip ausgelöst wurde, hat nicht nur das Leben vieler Marines verändert, sondern auch Fragen zur Sicherheit und Organisation militärischer Einrichtungen aufgeworfen.

Am 19. Oktober 1979 fegte der Supertaifun Tip über ein Ausbildungslager des US Marine Corps am Fuße des Mount Fuji in Japan hinweg. Der Sturm, der als einer der stärksten tropischen Wirbelstürme aller Zeiten gilt, verursachte eine Kette von Ereignissen, die zu einem verheerenden Feuer führten. Ein riesiger Kraftstofftank wurde umgestürzt, was zu einem Brand führte, der die Unterkünfte der Marines erfasste.

Insgesamt wurden 73 Personen verletzt, von denen 54 schwere Verbrennungen erlitten. Letztendlich starben 13 Marines an den Folgen ihrer Verletzungen. Die Tragödie wurde zunächst von den Medien berichtet, geriet jedoch schnell in Vergessenheit, als wenige Wochen später die Geiselnahme in der US-Botschaft in Teheran die Schlagzeilen beherrschte.

Chaz Henry, ein ehemaliger Marine und Journalist, hat sich dieser vergessenen Geschichte angenommen. In seinem Buch ‘Fuji Fire’ beleuchtet er die Ereignisse und die Auswirkungen auf die Überlebenden. Henry, der selbst in den späten 1970er Jahren beim Marine Corps diente, begann während der Pandemie mit der Recherche. Er stellte fest, dass viele seiner Kameraden sich kaum an das Ereignis erinnerten, was ihn dazu veranlasste, die Geschichte aufzuarbeiten.

Die Überlebenden des Feuers mussten sich nicht nur mit physischen Verletzungen auseinandersetzen, sondern auch mit den psychischen Folgen. Viele litten unter posttraumatischen Belastungsstörungen, und die Genesung dauerte Jahre. Die medizinische Versorgung erfolgte im Army Burn Center in San Antonio, Texas, das als eines der besten seiner Art gilt.

Henry’s Buch hat nicht nur die Erinnerung an die Tragödie wachgerufen, sondern auch Fragen zur Sicherheit und Organisation militärischer Einrichtungen aufgeworfen. Die Lagerung von Treibstoff oberhalb der Unterkünfte wurde als kritischer Fehler identifiziert, der zu der Katastrophe führte. Diese Erkenntnisse könnten dazu beitragen, ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.

Die Veröffentlichung von ‘Fuji Fire’ hat bei ehemaligen Marines und Militärhistorikern großes Interesse geweckt. Es ist ein wichtiger Beitrag zur Aufarbeitung eines Kapitels der Militärgeschichte, das lange Zeit im Schatten anderer Ereignisse stand. Die detaillierte Recherche und die persönlichen Geschichten der Überlebenden machen das Buch zu einer wertvollen Quelle für alle, die sich für die Geschichte des US Marine Corps interessieren.

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