Wie SuperAger durch Lebensstil und Prävention länger gesund bleiben

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Suche nach dem Geheimnis eines langen und gesunden Lebens hat Forscher seit Jahrzehnten beschäftigt. Eine Studie des Scripps Research Translational Institute unter der Leitung von Dr. Eric Topol hat nun überraschende Erkenntnisse über sogenannte SuperAger hervorgebracht, die weit über die genetische Veranlagung hinausgehen.

Die Frage, warum einige Menschen als SuperAger bezeichnet werden und bis ins hohe Alter ohne größere chronische Erkrankungen leben, hat Wissenschaftler seit langem fasziniert. Eine umfassende Studie, die 2007 begann, sollte klären, ob genetische Faktoren, der Lebensstil oder schlichtweg Glück die entscheidende Rolle spielen. Fast zwei Jahrzehnte später zeigt sich, dass der Lebensstil eine weitaus größere Bedeutung hat, als ursprünglich angenommen.

Dr. Eric Topol, Kardiologe und Gründer des Scripps Research Translational Institute, erklärt, dass die genetischen Komponenten überschätzt wurden. „Es gibt nur einen kleinen genetischen Anteil, der tatsächlich eine Rolle spielt“, sagt Topol. Diese Erkenntnis ist besonders beruhigend für Menschen mit einer belasteten Familiengeschichte, da sie zeigt, dass sie nicht zwangsläufig das gleiche Schicksal erleiden müssen.

Topols Buch „Super Agers: An Evidence-Based Approach to Longevity“ fasst die Ergebnisse der Studie zusammen und hebt die Schlüsselfaktoren für ein längeres Leben hervor. In einer Welt, in der Langlebigkeit zu einem Megatrend im Wellness-Bereich geworden ist, will Topol mit Mythen aufräumen und den Fokus auf wissenschaftlich fundierte Ansätze legen. Er kritisiert Unternehmen, die ohne wissenschaftliche Grundlage Nahrungsergänzungsmittel oder Ganzkörper-MRTs als Wundermittel für ein langes Leben verkaufen.

Ein zentraler Aspekt der Forschung ist die Rolle von Bewegung. Regelmäßige körperliche Aktivität ist ein bewährtes Mittel, um das Risiko von Herzkrankheiten zu senken, die Gehirnaktivität zu fördern und altersbedingten Stürzen vorzubeugen. Topol betont, dass sowohl Ausdauer- als auch Krafttraining wichtig sind, um Muskel- und Knochenschwund entgegenzuwirken.

Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Ernährung. Die Mittelmeerdiät, die in vielen sogenannten „blauen Zonen“ der Welt verbreitet ist, gilt als besonders schützend gegen chronische Krankheiten. Sie besteht aus Vollwertkost, buntem Obst und Gemüse, magerem Fleisch, Vollkornprodukten und Olivenöl. Topol bezeichnet sie als die am besten belegte Diät für ein gesundes Altern.

Präventive Gesundheitsuntersuchungen spielen ebenfalls eine entscheidende Rolle. Viele altersbedingte Krankheiten entwickeln sich über Jahrzehnte, und präventive Maßnahmen können helfen, diese Risiken frühzeitig zu erkennen und zu mindern. Topol hofft, dass fortschrittliche Medizin und Technologie es ermöglichen werden, individuelle Risiken besser zu quantifizieren und so proaktiv gegen Krankheiten vorzugehen.

Die Forschung zeigt, dass ein gesunder Lebensstil und präventive Maßnahmen entscheidend sind, um das Risiko altersbedingter Krankheiten zu minimieren. Dies eröffnet neue Perspektiven für die Gesundheitsvorsorge und unterstreicht die Bedeutung eines bewussten Lebensstils für ein langes und gesundes Leben.

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