BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Pflegebedürftigkeit in Deutschland zeigt erhebliche regionale Unterschiede, die nicht nur durch die Alterung der Bevölkerung erklärt werden können.

In Deutschland gibt es signifikante regionale Unterschiede im Pflegebedarf, die weit über die bloße Alterung der Bevölkerung hinausgehen. Eine aktuelle Studie des Wissenschaftlichen Instituts der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) hat diese Disparitäten aufgedeckt und zeigt, dass besonders in Ostdeutschland, Nordrhein-Westfalen, Hessen und dem Saarland ein hoher Anteil an pflegebedürftigen Menschen unter den gesetzlich Versicherten zu verzeichnen ist. Hier liegt die Quote zwischen 9,1 und 17,1 Prozent, während der bundesweite Durchschnitt bei 7 Prozent liegt.
Im Gegensatz dazu weisen Bayern und Baden-Württemberg in einigen Regionen eine deutlich niedrigere Pflegebedarfquote auf, die unter 5,7 Prozent bleibt. Diese Unterschiede lassen sich nicht allein durch die demografische Entwicklung erklären. Die Studie zeigt, dass die Pflegebedürftigkeit von 2017 bis 2023 um 57 Prozent gestiegen ist, während eine lineare Fortschreibung der Alterung lediglich eine Zunahme von 21 Prozent erwarten ließ.
Besonders auffällig sind die brandenburgischen Kreise Barnim, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin, wo die Pflegebedürftigkeit zwischen 15,7 und 17,1 Prozent liegt. Im Gegensatz dazu stehen Städte wie München, Freising und Rosenheim mit lediglich 3,4 bis 3,7 Prozent. Diese Unterschiede verdeutlichen die Rolle lokaler Netzwerke und kommunaler Strukturen, die maßgeblich zur Unterstützung der pflegebedürftigen Bevölkerung beitragen.
Carola Reimann, Vorsitzende des AOK-Bundesverbands, hebt die Bedeutung der Kommunen hervor. Sie spielen eine zentrale Rolle dabei, den Menschen zu ermöglichen, in ihrer vertrauten Umgebung zu bleiben und gleichzeitig die notwendige Unterstützung zu erhalten. Diese lokalen Netzwerke sind entscheidend, um den steigenden Pflegebedarf zu decken und die Lebensqualität der Betroffenen zu sichern.
Die Studie zeigt, dass die Pflegeinfrastruktur in Deutschland regional sehr unterschiedlich entwickelt ist. Während einige Regionen über gut ausgebaute Netzwerke verfügen, die eine umfassende Betreuung ermöglichen, gibt es in anderen Gebieten erhebliche Defizite. Diese Unterschiede erfordern gezielte Maßnahmen, um die Pflegeversorgung flächendeckend zu verbessern und den Bedürfnissen der alternden Bevölkerung gerecht zu werden.
Insgesamt verdeutlicht die Analyse, dass der Pflegebedarf in Deutschland nicht nur eine Frage des Alters ist, sondern auch von regionalen und strukturellen Faktoren beeinflusst wird. Die Politik ist gefordert, diese Disparitäten zu adressieren und nachhaltige Lösungen zu entwickeln, um die Pflegeversorgung in allen Regionen sicherzustellen.

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