BERLIN / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Deutsche Unternehmen zeigen ein wachsendes Interesse am usbekischen Markt, was sowohl Chancen als auch erhebliche Herausforderungen mit sich bringt. Während die wirtschaftlichen Möglichkeiten verlockend erscheinen, werfen Berichte über Menschenrechtsverletzungen und mangelnde Transparenz in der Lieferkette Fragen auf.

Deutsche Unternehmen richten zunehmend ihren Blick auf Usbekistan als potenziellen Wachstumsmarkt. Diese Entwicklung wird durch die Unterstützung des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung sowie der deutschen Textilwirtschaft gefördert. Usbekistan bietet mit seiner strategischen Lage und den Bemühungen zur wirtschaftlichen Öffnung attraktive Möglichkeiten für Investitionen, insbesondere im Textilsektor.
Allerdings sind die Herausforderungen nicht zu unterschätzen. Ein kürzlich veröffentlichter Bericht hebt die menschenrechtlichen Risiken hervor, die mit der usbekischen Baumwollproduktion verbunden sind. Zwangsarbeit und illegale Landenteignungen sind nur einige der Probleme, die die Integrität deutscher Marken gefährden könnten. Umida Niyazova, Gründerin des Uzbek Forum for Human Rights, betont die Notwendigkeit, diese Praktiken zu adressieren.
Ein zentrales Anliegen des Berichts ist die Transparenz in den Lieferketten. Deutsche Unternehmen werden aufgefordert, ihre Risikobewertung und -minimierung zu verbessern, um den Anforderungen deutscher und europäischer Gesetze gerecht zu werden. Der Bericht kritisiert die oft unzureichende Offenlegung von Informationen über die Herkunft der Baumwolle, die häufig über Zwischenhändler in der Türkei oder anderen Ländern bezogen wird.
Das sogenannte „Cluster“-Modell in Usbekistan, das Anbau, Verarbeitung und Herstellung integriert, zeigt trotz Privatisierungsbemühungen weiterhin Defizite. Zwangsverträge und eingeschränkte Landrechte der Bauern sind anhaltende Probleme, die die Nachhaltigkeit und Fairness der Produktion infrage stellen.
Berichtsautor Ben Vanpeperstraete hebt hervor, dass deutsche Unternehmen mehr tun müssen, um die Risiken in ihren Lieferketten zu erkennen und zu minimieren. Die Fehlinterpretation von Produktionsquoten als Zwangsmaßnahmen bleibt ein ungelöstes Problem. Unternehmen sind aufgefordert, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um ihre Markenintegrität zu schützen und gleichzeitig die Menschenrechte zu wahren.
Insgesamt stellt der usbekische Markt eine vielversprechende, aber auch herausfordernde Gelegenheit für deutsche Unternehmen dar. Die Balance zwischen wirtschaftlichem Erfolg und ethischer Verantwortung wird entscheidend sein, um langfristig erfolgreich zu sein.

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