LUBMIN / RHEINSBERG / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Der Bau einer hochspezialisierten Anlage zur Zerlegung von Komponenten ehemaliger DDR-Atomkraftwerke schreitet in Lubmin und Rheinsberg voran. Diese Anlage, die als Zerlegehalle bekannt ist, soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden und spielt eine zentrale Rolle im Rückbauprozess der Kernkraftwerke.

In Lubmin und Rheinsberg wird derzeit eine hochmoderne Zerlegehalle errichtet, die speziell für die Demontage von Großkomponenten der ehemaligen DDR-Atomkraftwerke konzipiert ist. Diese Anlage ist ein bedeutender Schritt im Rückbauprozess und soll bis Ende des Jahres fertiggestellt werden. Die Fassade der Halle ist nahezu vollendet, jedoch steht die technische Ausstattung noch am Anfang. Der stellvertretende Projektleiter Stefan Zobel betont die Komplexität des Projekts, das aufgrund der Corona-Pandemie mehrfach verzögert wurde.
Das Herzstück der Anlage bildet eine beeindruckende Halle, die etwa 30 Meter hoch, 60 Meter lang und 40 Meter breit ist. Ausgestattet mit großen Stahltoren und einem Kran, der bis zu 250 Tonnen heben kann, wird sie in der Lage sein, die massiven Komponenten sicher zu handhaben. In der Mitte der Halle befindet sich ein acht Meter tiefes Becken, das zur ferngesteuerten Zerlegung von Teilen unter Wasser genutzt wird, um die Strahlenbelastung zu minimieren.
Kurt Radloff, Pressesprecher der bundeseigenen Entsorgungswerk für Nuklearanlagen GmbH (EWN), beschreibt das Projekt als einzigartig. Die Anlage wird voraussichtlich bis in die 2050er oder 2060er Jahre in Betrieb sein, da eine große Menge an Großkomponenten und Materialien aus den Standorten Brandenburg und Lubmin verarbeitet werden muss. Diese Komponenten, darunter Dampferzeuger und Druckgefäße, werden derzeit im Zwischenlager Nord gelagert.
Die Anforderungen an die neue Anlage sind hochkomplex, insbesondere im Hinblick auf die Sicherheit und den Schutz der Mitarbeiter. So sind Essen und Toilettengänge streng geregelt, um eine mögliche Kontamination zu vermeiden. Die Halle ist mit Edelstahl und Beton ausgekleidet, um eine effektive Abschirmung zu gewährleisten, und die Abluft wird gefiltert und kontrolliert.
Der Bauingenieur Stefan Zobel, der bereits in Russland Erfahrungen mit ähnlichen Projekten gesammelt hat, erinnert sich an die Herausforderungen während der Pandemie, als es zu erheblichen Verzögerungen kam. Die Fertigstellung der Anlage ist nun für Ende 2026 geplant, wobei ein umfangreiches Abnahmeverfahren vor der Inbetriebnahme erforderlich ist.
Die Kosten für das Projekt sind derzeit schwer abzuschätzen, doch 2018 war von mehr als 40 Millionen Euro die Rede. Die Zerlegehalle wird eine zentrale Rolle im Rückbau der DDR-Kernkraftwerke spielen und ist ein wichtiger Schritt in Richtung einer sicheren und nachhaltigen Entsorgung radioaktiver Abfälle.

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