Erste Group übernimmt Kontrolle bei Santander Polen-Tochter

WIEN / MADRID / WARSCHAU / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die österreichische Großbank Erste Group hat einen bedeutenden Schritt zur Expansion in Zentral- und Osteuropa unternommen, indem sie einen beherrschenden Anteil an der Santander Bank Polska erworben hat.

Die Erste Group, eine der führenden Banken in Österreich, hat sich entschieden, ihre Präsenz in Zentral- und Osteuropa durch den Erwerb eines bedeutenden Anteils an der Santander Bank Polska zu verstärken. Dieser Schritt ist Teil einer strategischen Initiative, um in einem der dynamischsten Bankenmärkte Europas Fuß zu fassen. Die Transaktion, die einen Wert von rund sieben Milliarden Euro hat, umfasst 49 Prozent der Anteile an der Santander Bank Polska sowie die Hälfte des Vermögensverwalters Santander TFI.

Die Entscheidung der Erste Group, in den polnischen Markt zu investieren, kommt nicht überraschend, da Santander bereits zuvor Gespräche über den Verkauf ihrer Polen-Tochter angekündigt hatte. Der Großteil des Kaufpreises entfällt auf die Bank selbst, während ein kleinerer Teil auf den Vermögensverwalter entfällt. Diese Akquisition wird als einer der größten Bankendeals in Europa in den letzten Jahren angesehen.

Für die Erste Group bedeutet dieser Schritt nicht nur eine Erweiterung ihres Einflussbereichs, sondern auch eine strategische Partnerschaft mit der Santander Group. Diese Kooperation könnte neue Möglichkeiten für beide Banken eröffnen, insbesondere in Bezug auf den Zugang zu neuen Märkten und Technologien. Die Santander Bank Polska ist mit einem Marktanteil von acht Prozent die drittgrößte Bank in Polen und hat im Jahr 2024 den höchsten Gewinn ihrer Geschichte erzielt.

Die Reaktionen auf die Übernahme fielen an den Börsen unterschiedlich aus. Während die Aktie der Erste Group um sechs Prozent zulegte, verzeichnete die Aktie der Santander Bank Polska einen Rückgang von fünf Prozent. Dies könnte auf die Unsicherheit der Anleger hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung der Bank zurückzuführen sein.

Die Erste Group plant, den Kauf ausschließlich aus Eigenmitteln zu finanzieren und erwartet den Abschluss der Transaktion bis Ende 2025. Diese Investition unterstreicht das Vertrauen der Bank in die Wachstumschancen des polnischen Marktes und ihre Fähigkeit, in einem wettbewerbsintensiven Umfeld erfolgreich zu sein.

Mit dieser Übernahme stärkt die Erste Group ihre Position als einer der größten Kreditgeber in Osteuropa. Sie betreut bereits 16 Millionen Kunden in sieben Ländern und betreibt rund 2.000 Filialen. Die strategische Ausrichtung auf Zentral- und Osteuropa könnte der Bank helfen, von den wirtschaftlichen Entwicklungen in dieser Region zu profitieren.

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