Militärisches Modell als Vorbild für bezahlbare Kinderbetreuung

MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Kinderbetreuungskosten in den USA haben ein kritisches Niveau erreicht, das viele Familien vor große Herausforderungen stellt. Doch das Militär bietet ein Modell, das als Vorbild für die zivile Welt dienen könnte.

Die Kosten für Kinderbetreuung in den USA haben ein Niveau erreicht, das viele Familien an ihre finanziellen Grenzen bringt. Laut einer Studie des Economic Policy Institute sind die Kosten in 28 Bundesstaaten höher als die Studiengebühren und übersteigen in 17 Staaten sowie Washington D.C. die Mietkosten. Durchschnittlich geben amerikanische Familien zwischen neun und 16 Prozent ihres Jahreseinkommens pro Kind für Betreuung aus. Diese Belastung ist für viele untragbar.

Für Militärfamilien hingegen wird diese finanzielle Last durch ein umfassendes Unterstützungssystem gemildert. Dazu gehören Child Development Centers (CDCs), Gebührenhilfeprogramme und weitere Unterstützungen, die qualitativ hochwertige Kinderbetreuung erschwinglich und zugänglich machen. Seit Januar 2024 wurden die Gebühren erheblich gesenkt und betragen nun etwa sieben Prozent des Familieneinkommens eines Dienstmitglieds. Diese Ressourcen ermöglichen es den Dienstmitgliedern, sich auf ihre Aufgaben zu konzentrieren, in dem Wissen, dass ihre Kinder sicher und zuverlässig betreut werden.

Die Investition des Militärs in die Kinderbetreuung, die sich auf 1,79 Milliarden US-Dollar jährlich beläuft, zeigt ein pragmatisches Verständnis: Zugängliche Kinderbetreuung ist nicht nur ein Familienvorteil, sondern eine strategische Notwendigkeit. Ohne sie könnten sich die Dienstmitglieder nicht auf ihre Aufgaben konzentrieren, und die Bindungsraten würden wahrscheinlich sinken. Diese Subventionen sind eine wesentliche Lebensader für niedrigere Dienstgrade und machen qualitativ hochwertige Kinderbetreuung zu einer Option, die sonst unerreichbar wäre.

Für Veteranen, die aus dem Militär ausscheiden und in die Hochschulbildung wechseln, kann der Verlust dieser Unterstützungen verheerend sein. Laut einer Studie der SVA haben mehr als die Hälfte der studentischen Veteranen Kinder, verglichen mit etwa 20 Prozent der allgemeinen Studierenden mit Kindern, und etwa 20 Prozent sind alleinerziehend. Die Anforderungen an ihre Zeit und Finanzen werden durch die Tatsache verstärkt, dass etwa 75 Prozent der studentischen Veteranen während des Studiums arbeiten, oft in Dienstleistungs- oder Einzelhandelsjobs mit niedrigen Löhnen.

Das Modell der Kinderbetreuung, das vom US-Verteidigungsministerium entwickelt wurde, bietet wichtige Lektionen für die zivile Welt. Durch die Untersuchung, wie und warum das Militär die Kinderbetreuung priorisiert, können politische Entscheidungsträger praktische Lösungen finden, die nicht nur einzelnen Familien, sondern auch der gesamten Wirtschaft zugutekommen. Ohne Zugang zu erschwinglicher Kinderbetreuung stehen Familien vor begrenzten Karrieremöglichkeiten, sinkenden Abschlussquoten und einer insgesamt reduzierten langfristigen wirtschaftlichen Potenzial.

Die zivile Welt kann viel von der militärischen Herangehensweise an die Kinderbetreuung lernen, die sie nicht als Luxus, sondern als grundlegende Notwendigkeit betrachtet. Das Verteidigungsministerium betreibt eines der größten arbeitgeberfinanzierten Kinderbetreuungsprogramme in den USA, das jährlich über 200.000 Kinder durch seine CDCs und subventionierte Familienbetreuungseinrichtungen betreut. Diese Programme sind nicht nur erschwinglich, sondern erfüllen auch strenge Qualitätsstandards, wobei über 97 Prozent der vom Verteidigungsministerium betriebenen Einrichtungen nationale Akkreditierungskriterien erfüllen.

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