LONDON / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Britische Startups sehen sich mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, da die britische Steuerbehörde HMRC ihre Bemühungen zur Rückforderung von Forschungs- und Entwicklungssteuergutschriften intensiviert hat.
Die britische Startup-Szene steht unter Druck, da die Steuerbehörde HMRC verstärkt versucht, fälschlicherweise ausgezahlte Forschungs- und Entwicklungssteuergutschriften zurückzufordern. Diese Steuergutschriften, die seit dem Jahr 2000 existieren, sollten ursprünglich Unternehmen dazu anregen, in Innovation zu investieren. Doch nun sehen sich viele Startups mit unerwarteten Rückforderungen konfrontiert, die ihre finanzielle Stabilität gefährden.
Einige Startups berichten, dass sie aufgrund der Rückforderungen gezwungen waren, Mitarbeiter zu entlassen oder sogar den Betrieb einzustellen. Die Unsicherheit, die durch langwierige Untersuchungen der HMRC entsteht, kann erhebliche Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit haben, unabhängig vom Ausgang der Prüfung. Sarah Malter, Gründerin von Kapitalise, einer Agentur, die Startups bei der Beantragung von R&D-Steuergutschriften unterstützt, beschreibt die Situation als verheerend.
Die HMRC betont jedoch, dass die Steuergutschriften eine wichtige Rolle im Bestreben der Regierung spielen, das Wirtschaftswachstum zu fördern. Angesichts der hohen Missbrauchsrate sei es notwendig, sicherzustellen, dass Steuergelder tatsächlich zur Unterstützung echter Forschungs- und Entwicklungsprojekte verwendet werden. Die Behörde hat die Anzahl der Überprüfungen von 1% auf 20% der Anträge erhöht, um Missbrauch zu verhindern.
Ein anonymer Gründer berichtete, dass sein Startup aufgefordert wurde, 50.000 Pfund an Steuergutschriften zurückzuzahlen und dass zukünftige Anträge nicht mehr genehmigt würden. Diese Unsicherheit hat das Unternehmen in eine finanzielle Krise gestürzt, die letztlich zur Liquidation führte. Der Gründer räumt ein, dass es ein Fehler war, die Steuergutschriften fest in das Finanzmodell einzuplanen, fordert jedoch mehr Zuverlässigkeit im System.
Selbst für Startups, die erfolgreich gegen Rückforderungen argumentieren, kann der Prozess extrem zeitaufwendig sein. Ein anderer Gründer berichtet, dass sein Team über 700 Stunden aufwenden musste, um eine Untersuchung der HMRC zu klären. Diese Belastung führte dazu, dass das Unternehmen einen Großteil seiner Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten ins Ausland verlagerte.
Viele in der Startup-Branche erkennen an, dass eine strengere Kontrolle notwendig ist, um Missbrauch zu verhindern. Rob Whiteside, CEO von EmpowerRD, betont jedoch, dass es nun entscheidend sei, Stabilität und Vorhersehbarkeit in das System zu bringen. Die HMRC hat eine Konsultation zu einem fortgeschrittenen Genehmigungsverfahren gestartet, das Unternehmen im Voraus Sicherheit über die Förderfähigkeit ihrer Projekte geben soll.
Diese Pläne werden von Branchenführern mit vorsichtigem Optimismus aufgenommen. Dennoch zögern viele Startups, weitere Anträge auf R&D-Steuergutschriften zu stellen, da die Unsicherheit und der Aufwand abschreckend wirken. Wenn Großbritannien seine Position als globaler Innovationsführer behalten will, müssen die Unternehmen, die die Lösungen von morgen entwickeln, unterstützt und nicht in Frage gestellt werden.
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