US-Justizministerium untersucht mögliche Absprachen bei Konzert-Rückerstattungen

WASHINGTON D.C. / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie auf die Konzertbranche sind noch immer spürbar, und nun rückt eine mögliche illegale Zusammenarbeit zwischen zwei der größten Veranstaltungsunternehmen in den Fokus der US-Justiz.

Die US-amerikanische Justizbehörde hat eine kartellrechtliche Untersuchung gegen Live Nation Entertainment Inc. und AEG Presents eingeleitet. Im Zentrum der Ermittlungen steht der Verdacht, dass die beiden Unternehmen während der Pandemie möglicherweise unrechtmäßig bei der Festlegung von Rückerstattungspolitiken für abgesagte Konzerte kooperiert haben. Diese Untersuchung könnte weitreichende Folgen für die gesamte Veranstaltungsbranche haben, die bereits durch die Pandemie stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Im Jahr 2020, als die Pandemie weltweit zu massiven Konzertabsagen führte, standen viele Veranstalter vor der Herausforderung, wie sie mit bereits verkauften Tickets umgehen sollten. Die Rückerstattungspolitik wurde zu einem zentralen Thema, da die Unternehmen versuchten, ihre Verluste zu minimieren. Laut Brancheninsidern, die anonym bleiben möchten, könnte es zu Absprachen zwischen Live Nation und AEG gekommen sein, um einheitliche Rückerstattungsrichtlinien durchzusetzen.

Die Untersuchung konzentriert sich auch auf die Rolle von Michael Rapino, dem CEO von Live Nation. Es wird geprüft, ob er persönlich in die mutmaßlichen Absprachen involviert war. Sollte sich der Verdacht bestätigen, könnten strafrechtliche Konsequenzen drohen, die weit über finanzielle Strafen hinausgehen.

Die Konzertbranche hat in den letzten Jahren einen tiefgreifenden Wandel erlebt. Die Pandemie zwang viele Unternehmen, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und neue Wege zu finden, um Einnahmen zu generieren. Digitale Konzerte und Streaming-Events wurden zu einer beliebten Alternative, doch die Rückkehr zu Live-Veranstaltungen bleibt das Hauptziel der Branche.

Experten sind sich einig, dass die Ergebnisse dieser Untersuchung einen erheblichen Einfluss auf die zukünftige Gestaltung von Rückerstattungspolitiken haben könnten. Sollten die Vorwürfe bestätigt werden, könnte dies zu strengeren Regulierungen führen, um ähnliche Vorfälle in der Zukunft zu verhindern.

Die Konkurrenz in der Veranstaltungsbranche ist groß, und Unternehmen wie Live Nation und AEG stehen unter ständigem Druck, ihre Marktanteile zu verteidigen. Die Untersuchung könnte auch Auswirkungen auf die Beziehungen zu Künstlern haben, die in der Vergangenheit möglicherweise von den Rückerstattungspolitiken betroffen waren.

Insgesamt zeigt diese Untersuchung, wie wichtig Transparenz und faire Geschäftspraktiken in der Veranstaltungsbranche sind. Die kommenden Monate werden entscheidend sein, um zu klären, ob es tatsächlich zu illegalen Absprachen gekommen ist und welche Konsequenzen dies für die beteiligten Unternehmen haben wird.

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