Einzigartige Immunantwort von Babys auf COVID-19

MEMPHIS / MÜNCHEN (IT BOLTWISE) – Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Babys, die mit schwerem COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden, eine völlig andere Immunantwort entwickeln als Erwachsene oder ältere Kinder.

Die jüngsten Erkenntnisse aus einer Studie von Wissenschaftlern des St. Jude Children’s Research Hospital und weiteren renommierten Institutionen zeigen, dass Babys, die mit schwerem COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert werden, eine einzigartige Immunantwort entwickeln. Diese unterscheidet sich signifikant von der Reaktion älterer Kinder und Erwachsener. Besonders bemerkenswert ist die gleichzeitige Erhöhung von Interferon-Reaktionen und Entzündungen, ein Phänomen, das bei anderen Virusinfektionen bisher nicht beobachtet wurde.

Die Forscher stellten fest, dass die T- und B-Zellen dieser Säuglinge, obwohl sie noch naiv waren, hochgradig aktiviert waren. Einige der Babys produzierten sogar starke Antikörper gegen SARS-CoV-2, was angesichts ihres jungen Alters überraschend ist. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass das Immunsystem von Säuglingen nach eigenen Prinzipien arbeitet und möglicherweise altersgerechte Strategien für Behandlung und Prävention erfordert.

Die Studie, die in der Fachzeitschrift Nature Communications veröffentlicht wurde, hebt hervor, dass die Immunantwort von Säuglingen auf SARS-CoV-2 nichts mit der von Menschen in anderen Altersgruppen gemein hat. Dies unterstreicht die Notwendigkeit, Säuglinge spezifisch zu untersuchen, um schwere Infektionen zu verhindern und die einzigartigen Merkmale ihres Immunsystems zu verstehen.

Ein bemerkenswerter Aspekt der Studie ist die Entdeckung, dass die Immunzellen von Säuglingen, die mit COVID-19 ins Krankenhaus eingeliefert wurden, hohe Interferon- und Entzündungswerte aufwiesen. Dies steht im Gegensatz zu früheren Beobachtungen bei Säuglingen mit milden Infektionen. Diese widersprüchlichen Signale des Immunsystems werfen Fragen auf, ob diese hohen Werte schützende oder schädliche Auswirkungen haben.

Die Forscher verwendeten Einzelzell-RNA-Sequenzierung, um die einzigartigen Merkmale der Immunzellen von Säuglingen zu identifizieren und mit denen von gesunden Säuglingen und Erwachsenen zu vergleichen. Sie fanden heraus, dass schwerere Erkrankungen mit höheren Interferon- und entzündungsfördernden Zytokinwerten korrelierten. Diese Entdeckungen könnten zu neuen Ansätzen führen, um Säuglinge besser vor COVID-19 zu schützen.

Ein weiterer überraschender Befund war, dass einige Säuglinge trotz ihres jungen Alters eine starke Antikörperantwort auf SARS-CoV-2 entwickelten. Normalerweise verlassen sich Säuglinge auf die Antikörper ihrer Mütter, bis sie etwa sechs Monate alt sind. Diese Erkenntnisse könnten wichtige Implikationen für die Entwicklung von Impfstrategien für Säuglinge haben.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!