CHICAGO / LONDON (IT BOLTWISE) – Boeing steht erneut im Fokus der Justiz, nachdem das Unternehmen eine milliardenschwere Einigung erzielt hat, um ein drohendes Strafverfahren abzuwenden. Die Vereinbarung mit dem US-Justizministerium sieht vor, dass Boeing 1,1 Milliarden Dollar zahlt, um die rechtlichen Konsequenzen der 737-Max-Abstürze endgültig zu klären.

Die jüngste Einigung zwischen Boeing und dem US-Justizministerium markiert einen weiteren Versuch des Unternehmens, die rechtlichen Folgen der tragischen Abstürze der 737-Max-Flugzeuge zu bewältigen. Mit einer Zahlung von 1,1 Milliarden Dollar hofft Boeing, das Kapitel der strafrechtlichen Verfolgung endgültig abzuschließen. Diese Vereinbarung beinhaltet nicht nur finanzielle Auflagen, sondern auch strukturelle Maßnahmen, die von einem unabhängigen Aufseher überwacht werden sollen.

Die Abstürze der 737 Max in den Jahren 2018 und 2019, bei denen insgesamt 346 Menschen ums Leben kamen, haben Boeing in eine tiefe Krise gestürzt. Die Ursache der Abstürze wurde auf das fehlerhafte MCAS-System zurückgeführt, das die Flugzeugnase in gefährliche Fluglagen drückte. Interne Dokumente offenbarten, dass Boeing-Mitarbeiter die Software gegenüber der FAA als unkritisch darstellten, um kostspielige Schulungen zu vermeiden.

Bereits 2021 konnte Boeing durch ein Deferred Prosecution Agreement (DPA) einer Strafverfolgung entgehen. Damals verpflichtete sich das Unternehmen, seine internen Compliance-Strukturen zu verbessern und zahlte 243,6 Millionen Dollar sowie 500 Millionen Dollar in einen Opferfonds. Doch ein Vorfall im Januar 2024, bei dem ein Rumpfsegment während des Steigflugs herausbrach, führte zu neuen Ermittlungen und einem Schuldeingeständnis von Boeing.

Im Juli 2024 gestand Boeing ein, die US-Regierung bei der Zertifizierung vorsätzlich getäuscht zu haben. Dies ebnete den Weg für die neue Einigung, die neben der zusätzlichen Strafzahlung auch 444,5 Millionen Dollar für einen weiteren Opferfonds und 455 Millionen Dollar für Sicherheitsmaßnahmen umfasst. Ein unabhängiger Aufseher soll die Einhaltung der Auflagen sicherstellen.

Die Vereinbarung ist jedoch nicht unumstritten. Einige Hinterbliebene der Opfer haben rechtliche Schritte angekündigt, während andere der Einigung zugestimmt haben. Ein texanischer Bundesrichter, der über die Vereinbarung entscheiden muss, hatte einen früheren Vorschlag bereits abgelehnt, da er die Schwere des Vergehens als nicht angemessen erachtete.

Ob die neue Einigung Bestand haben wird, liegt nun in den Händen der Justiz. Unabhängig vom Ausgang bleibt das Vertrauen in Boeing, einst ein Synonym für Ingenieurskunst, nachhaltig erschüttert. Die Auswirkungen auf die Luftfahrtindustrie und die zukünftige Regulierung von Flugzeugzertifizierungen könnten weitreichend sein.

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Boeing zahlt Milliardenstrafe zur Beilegung des 737-Max-Skandals
Boeing zahlt Milliardenstrafe zur Beilegung des 737-Max-Skandals (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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