Europäische Weltraumagentur sendet “An der schönen blauen Donau” ins All

CEBREROS / LONDON (IT BOLTWISE) –

Die Europäische Weltraumagentur (ESA) hat beschlossen, das berühmte Orchesterstück “An der schönen blauen Donau” von Johann Strauss II ins All zu senden. Diese Entscheidung fällt in eine Zeit, in der die Verbindung zwischen Musik und Raumfahrt immer wieder neue Dimensionen erreicht. Die Übertragung erfolgt über eine Antenne der ESA in Cebreros, Spanien, und markiert sowohl das 50-jährige Bestehen der ESA als auch den 200. Geburtstag von Strauss.

Die Wahl des Stücks ist nicht zufällig. “An der schönen blauen Donau” ist seit seiner Verwendung im Filmklassiker “2001: Odyssee im Weltraum” aus dem Jahr 1968 untrennbar mit der Vorstellung von Raumfahrt verbunden. In der ikonischen Filmszene dockt ein Raumschiff an eine Raumstation an, während die Erde und die Sterne im Hintergrund zu sehen sind. Diese symbolische Verbindung wird nun durch die tatsächliche Übertragung ins All verstärkt.

Interessanterweise war das Stück nicht Teil der berühmten “Golden Records”, die 1977 mit den Voyager-Sonden ins All geschickt wurden. Diese Schallplatten enthielten eine Auswahl von Musikstücken und anderen Klängen der Erde, um potenziellen außerirdischen Zivilisationen einen Eindruck von unserer Kultur zu vermitteln. Die ESA sieht die aktuelle Übertragung als Korrektur dieses “kosmischen Fehlers”, wie Norbert Kettner, Direktor des Wiener Tourismusverbands, es ausdrückte.

Die Übertragung erfolgt über eine 35 Meter breite Antenne in Spanien, die normalerweise für unbemannte europäische Missionen genutzt wird, um den Mars zu erkunden, Sternenkarten zu erstellen und die Sonne zu beobachten. Am Samstag wird die Antenne jedoch eine Pause von diesen Aufgaben einlegen, um die Klänge der Wiener Symphoniker ins All zu senden. Die Aufführung wird live gestreamt, und das Audiosignal wird in eine elektromagnetische Welle umgewandelt, die mit Lichtgeschwindigkeit in Richtung Voyager 1 gesendet wird.

Diese Initiative zeigt, dass moderne Technologie nicht nur wissenschaftliche Daten, sondern auch menschliche Kunst über große Entfernungen übertragen kann. Josef Aschbacher, Generaldirektor der ESA, betonte, dass dies die Fähigkeit der Menschheit demonstriert, ihre kulturellen Errungenschaften in den Weltraum zu tragen. Es ist nicht das erste Mal, dass Musik ins All gesendet wird. Im letzten Jahr schickte die NASA den Song “The Rain (Supa Dupa Fly)” von Missy Elliott zur Venus, und 2008 wurde “Across the Universe” von den Beatles in den Weltraum gesendet.

Die Übertragung von “An der schönen blauen Donau” ist ein weiteres Beispiel dafür, wie die Menschheit versucht, ihre kulturellen Meilensteine mit dem Universum zu teilen. Es bleibt abzuwarten, welche weiteren kreativen Wege die Raumfahrtagenturen finden werden, um die Verbindung zwischen Erde und Kosmos zu stärken.

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