Sind Samenöle wirklich schädlich für die Gesundheit?

LONDON (IT BOLTWISE) – In den letzten Jahren haben Samenöle wie Raps- und Sonnenblumenöl aufgrund ihrer angeblichen gesundheitsschädlichen Auswirkungen für Kontroversen gesorgt. Doch wie viel Wahrheit steckt hinter diesen Behauptungen?

Samenöle wie Raps- und Sonnenblumenöl sind weltweit beliebte Zutaten in der Küche, sei es zum Kochen oder als Dressing für Salate. Doch in den sozialen Medien sind sie zum Ziel hitziger Debatten geworden. Kritiker bezeichnen einige Samenöle als die ‘hasserfüllten Acht’ und machen sie für Herzkrankheiten und Typ-2-Diabetes verantwortlich.

Ein wesentlicher Kritikpunkt an Samenölen ist ihr hoher Gehalt an Omega-6-Fettsäuren. Diese sind essentielle Fettsäuren, die der Körper nicht selbst herstellen kann. Einige Wissenschaftler argumentieren, dass Omega-6 chronische Entzündungen fördern könnte, was das Risiko für Krankheiten wie Herzkrankheiten und Krebs erhöht. Doch kontrollierte Studien zeigen, dass Omega-6-Fettsäuren keine Entzündungen verstärken, sondern sogar natürliche Moleküle wie Lipoxine bilden, die entzündungshemmend wirken.

Eine Langzeitstudie mit über 200.000 Teilnehmern in den USA ergab, dass Menschen, die mehr pflanzliche Öle konsumierten, seltener an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs starben. Im Gegensatz dazu hatten Personen mit höherem Butterkonsum ein erhöhtes Sterberisiko. Diese Ergebnisse legen nahe, dass der Verzehr von Samenölen gesundheitliche Vorteile haben könnte.

Ein weiteres Argument gegen Samenöle ist das Verhältnis von Omega-6 zu Omega-3-Fettsäuren. In westlichen Ländern liegt dieses Verhältnis oft bei bis zu 50:1, während ein Verhältnis von 4:1 als optimal gilt. Eine WHO-Studie aus dem Jahr 2022 fand jedoch heraus, dass ein hoher Omega-6-Konsum das Sterberisiko nicht erhöht, obwohl mehr Forschung erforderlich ist.

Einige Bedenken betreffen die Verarbeitung von Samenölen, die oft mit Hexan extrahiert werden. Dieser Prozess wird jedoch als sicher angesehen, da das Öl anschließend gereinigt wird. Kaltgepresste Öle umgehen diesen Prozess, sind jedoch teurer.

Interessanterweise könnte Omega-6 auch das Wachstum bestimmter Krebsarten fördern. Eine Studie zeigte, dass Linolsäure, eine Omega-6-Fettsäure, das Wachstum von dreifach negativem Brustkrebs unterstützen kann. Diese Erkenntnisse könnten Auswirkungen auf die Behandlung dieser aggressiven Krebsart haben, sind jedoch nicht auf die allgemeine Bevölkerung übertragbar.

Insgesamt zeigen zahlreiche Studien, dass Omega-6-Fettsäuren gesundheitliche Vorteile bieten, darunter die Senkung des LDL-Cholesterins und die Verbesserung des Glukosestoffwechsels. Experten empfehlen, den Omega-3-Konsum zu erhöhen, anstatt Omega-6 zu reduzieren, um ein gesundes Gleichgewicht zu erreichen.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!