Scattered Spider: Cyberangriffe auf große Marken im Fokus

LONDON (IT BOLTWISE) – Die Hackergruppe ‘Scattered Spider’ hat in diesem Jahr mit einer Reihe von Cyberangriffen auf sich aufmerksam gemacht. Zu den jüngsten Opfern gehören bekannte Marken wie Marks & Spencer, MGM Casinos und Resorts sowie potenzielle Ziele wie Tinder und News Corp.

Die Hackergruppe ‘Scattered Spider’ hat in den letzten Monaten durch gezielte Cyberangriffe auf große Unternehmen weltweit für Aufsehen gesorgt. Zu ihren jüngsten Opfern gehört der britische Einzelhändler Marks & Spencer, dessen Systeme durch die Gruppe kompromittiert wurden. Diese Angriffe haben nicht nur finanzielle Schäden verursacht, sondern auch das Vertrauen in die Sicherheitsmaßnahmen großer Marken erschüttert.

Scattered Spider nutzt vor allem Social-Engineering-Techniken, um an sensible Informationen zu gelangen. Die Hacker führen detaillierte Recherchen über Unternehmensmitarbeiter durch, um sich dann am Telefon als diese auszugeben und Kollegen zur Preisgabe von Passwörtern zu bewegen. Diese Methode hat bereits zu einem spektakulären Angriff auf die MGM Casinos und Resorts in Las Vegas geführt, der die Hotels zeitweise lahmlegte.

Der Angriff auf Marks & Spencer kostete das Unternehmen bis zu 403 Millionen US-Dollar an operativen Gewinnen und führte zu einem Verlust von über 807 Millionen US-Dollar an Marktkapitalisierung. Doch das finanzielle Motiv ist nicht das einzige Ziel der Hacker. Laut Charles Carmakal, CTO bei Mandiant Consulting, strebt die Gruppe auch nach Anerkennung und medialer Aufmerksamkeit.

Experten wie der Bedrohungsforscher Zach Edwards warnen andere potenzielle Ziele und überwachen die Aktivitäten von Scattered Spider. Zu den gefährdeten Unternehmen zählen unter anderem Tinder, News Corp und Chick-fil-A. Nach Ostern erhielten viele Einzelhändler Anrufe bei ihren Helpdesks, die vermutlich von Hackern stammten, die sich als Mitarbeiter ausgaben.

Die Angriffe von Scattered Spider sind oft auf bestimmte Branchen konzentriert, bevor die Gruppe weiterzieht. Laut Carmakal erhält sein Unternehmen regelmäßig Notrufe von betroffenen Firmen, die mit aktiven Angriffen zu kämpfen haben. Die Bedrohung durch Social Engineering ist auch für andere Branchen ein wachsendes Problem, wie der kürzliche Angriff auf die Krypto-Börse Coinbase zeigt, der das Unternehmen bis zu 400 Millionen US-Dollar kosten könnte.

Um solchen Bedrohungen zu begegnen, gibt es standardisierte Ansätze wie das Prinzip der minimalen Rechtevergabe, die Trennung von Aufgaben und die Überwachung verdächtiger Aktivitäten. Randolph Barr, CISO von Cequence Security, betont die Bedeutung des Verhaltensmonitorings als Schlüsselbereich zukünftiger Sicherheitslösungen.

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