PEKING / LONDON (IT BOLTWISE) – Der chinesische Immobilienmarkt steht vor einer anhaltenden Flaute, die weitreichende Auswirkungen auf die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt haben könnte. Experten prognostizieren einen signifikanten Rückgang der Nachfrage nach neuen Wohnimmobilien, was auf strukturelle Probleme im Sektor hinweist.
Der chinesische Immobilienmarkt, einst ein Motor des Wirtschaftswachstums, sieht sich mit einer anhaltenden Flaute konfrontiert. Goldman Sachs prognostiziert, dass die Nachfrage nach neuen Wohnimmobilien in den kommenden Jahren auf unter fünf Millionen Einheiten pro Jahr sinken wird. Dies ist ein dramatischer Rückgang im Vergleich zu den 20 Millionen Einheiten, die 2017 ihren Höhepunkt erreichten. Die Ursachen für diesen Abschwung sind vielfältig und komplex.
Ein wesentlicher Faktor ist die hohe Verschuldung der Immobilienentwickler, die Schwierigkeiten haben, bereits bezahlte Projekte abzuschließen. Diese finanzielle Instabilität hat das Vertrauen der Käufer erschüttert und zu einem Rückgang der Investitionen geführt. Zudem hat die chinesische Regierung ihren Fokus von Abrissen hin zu städtischer Erneuerung und Rehabilitation verlagert, was die Nachfrage nach Neubauten weiter dämpft.
Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen haben sich ebenfalls verändert. Die Preise für Neuwagen, ein Indikator für die Konsumstimmung, sind im Mai weiter gesunken, was auf eine anhaltende wirtschaftliche Stagnation hinweist. Trotz mehrerer wirtschaftspolitischer Maßnahmen zur Unterstützung des Sektors bleibt die Erholung aus. Die Investitionsnachfrage könnte negativ werden, da Eigentümer leerstehende Apartments verkaufen, was den Druck auf den Markt weiter erhöht.
Historisch gesehen war der Immobiliensektor ein wesentlicher Bestandteil der chinesischen Wirtschaft, der auf seinem Höhepunkt etwa ein Viertel der wirtschaftlichen Aktivität ausmachte. Doch seit 2021 befindet sich der Markt in einem Abschwung, der durch die Pandemie und die damit verbundenen wirtschaftlichen Unsicherheiten noch verstärkt wurde. Die staatlich geführte Sanierung von Elendsvierteln zwischen 2015 und 2018 hat zu einer Verringerung der Abrisse geführt, was die Nachfrage nach neuen Wohnungen weiter reduziert hat.
Experten gehen davon aus, dass die Besitzer von Investitionsimmobilien in absehbarer Zukunft Nettoverkäufer an Eigennutzer sein werden. Dies könnte den Markt weiter belasten, da das Angebot die Nachfrage übersteigt. Die durchschnittliche Nachfrage nach neuen Wohnungen aufgrund von Abrissen wird von 4,7 Millionen Einheiten in den 2010er Jahren auf 2,7 Millionen Einheiten in den 2020er Jahren zurückgehen.
Die langfristigen Auswirkungen auf die chinesische Wirtschaft könnten erheblich sein. Ein anhaltender Rückgang im Immobiliensektor könnte das Wirtschaftswachstum bremsen und die finanzielle Stabilität gefährden. Die Regierung steht vor der Herausforderung, das Vertrauen der Investoren wiederherzustellen und den Sektor zu stabilisieren, um eine nachhaltige wirtschaftliche Erholung zu gewährleisten.
Insgesamt zeigt sich, dass der chinesische Immobilienmarkt vor tiefgreifenden strukturellen Herausforderungen steht. Die kommenden Jahre werden entscheidend sein, um die Weichen für eine nachhaltige Entwicklung zu stellen und die wirtschaftlichen Risiken zu minimieren. Die Rolle der Regierung und die Reaktionen der Investoren werden dabei von zentraler Bedeutung sein.
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