BEIRUT / LONDON (IT BOLTWISE) – Die Hisbollah-Miliz im Libanon steht unter immensem Druck. Trotz schwerer Verluste und der Tötung ihres Anführers Hassan Nasrallah durch israelische Luftangriffe zeigt die Organisation eine bemerkenswerte Zurückhaltung. Diese Entwicklung wirft Fragen über die Stabilität der sogenannten “Achse des Widerstands” auf und hat weitreichende Implikationen für die Region.
Die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten haben die Hisbollah, eine der mächtigsten nichtstaatlichen Akteure der Region, in eine prekäre Lage gebracht. Die Organisation, die seit Jahrzehnten vom Iran unterstützt wird, sieht sich massiven Angriffen der israelischen Armee ausgesetzt. Diese Angriffe haben nicht nur militärische Stellungen und Waffenlager zerstört, sondern auch den langjährigen Führer der Hisbollah, Hassan Nasrallah, das Leben gekostet. Der Verlust von über 3.000 Kämpfern im vergangenen Jahr hat die Organisation stark geschwächt.
Die Zurückhaltung der Hisbollah, auf die Angriffe mit einem massiven Gegenschlag zu reagieren, ist bemerkenswert. Israels Verteidigungsminister Israel Katz hat deutlich gemacht, dass ein weiterer Terrorakt das Ende der Hisbollah bedeuten könnte. Diese Drohung zeigt Wirkung, denn die Miliz hat bereits bis zu 4.000 Kämpfer verloren und ein großangelegter Angriff könnte ihr endgültiges Aus bedeuten.
Im Libanon selbst wächst der Widerstand gegen eine Eskalation des Konflikts. Premierminister Nawaf Salam hat klar gemacht, dass der Libanon unter keinen Umständen in den Krieg hineingezogen werden darf. Auch andere politische Kräfte im Land, wie die christliche Partei Lebanese Forces und Parlamentspräsident Nabih Berri, sprechen sich gegen eine Eskalation aus. Ein Krieg könnte die Hisbollah nicht nur an der Front schwächen, sondern auch ihre politische Macht in Beirut gefährden.
Auch der Iran, der traditionell als Schutzmacht der Hisbollah gilt, scheint derzeit mit internen Problemen beschäftigt zu sein. Nach gezielten israelischen Angriffen auf militärische Infrastruktur und Führungskreise ist das Mullah-Regime mit sich selbst beschäftigt. Berichten zufolge soll Ajatollah Chamenei sich in Bunkern verstecken, während potenzielle Nachfolger bereits bestimmt wurden.
Die sogenannte “Achse des Widerstands”, zu der neben der Hisbollah auch die Huthis im Jemen, Kataib Hisbollah im Irak und die Hamas in Gaza gehören, wirkt derzeit kopflos. Viele dieser Gruppen sehen sich Luftangriffen ausgesetzt und verlieren an Einfluss und Struktur. Was einst als geeinter Block gegen Israel gedacht war, gleicht aktuell einem zersplitterten Gebilde ohne einheitliche Strategie.
Dennoch bleibt die Gefahr eines Flächenbrands bestehen. Der neue Hisbollah-Chef Naim Kassim hat erklärt, man werde “im richtigen Moment” reagieren. Doch was dieser Moment sein soll, bleibt unklar. Klar ist jedoch, dass jeder weitere Angriff Israels einen Flächenbrand auslösen könnte. Die Hisbollah scheint jedoch das größte Interesse an Zurückhaltung zu haben, da der nächste Fehler ihr letzter sein könnte.
Die Bilder aus Dahieh, der einstigen Hochburg der Hisbollah, sprechen Bände: zerbombte Wohnblocks, Trümmer und Bagger prägen das Bild. Die Miliz hat viele Kriege überlebt, doch diesmal ist der Preis höher und das Kalkül risikoreicher. In der Zentrale von Naim Kassim rechnet man nicht mit einem Sieg, sondern mit dem Erhalt des Überlebens.
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