LONDON (IT BOLTWISE) – Der Ölmarkt erlebte kürzlich eine der volatilsten Phasen des Jahres, als der Ölpreis nach einer symbolischen Vergeltung des Iran auf US-Luftangriffe stark fiel. Diese Entwicklung wurde als deeskalierend interpretiert, da die kritische Energieinfrastruktur verschont blieb.
Der Ölpreis erlebte einen signifikanten Rückgang, nachdem die Reaktion des Iran auf US-Luftangriffe als oberflächlich und deeskalierend wahrgenommen wurde. Die Märkte reagierten erleichtert, da die befürchtete Eskalation ausblieb und die Energieinfrastruktur unversehrt blieb. Dennoch bleibt die Nervosität hoch, da geopolitische Spannungen und strukturelle Risiken weiterhin den Markt belasten.
Am Montag schwankten die Preise für Brent und West Texas Intermediate (WTI) stark, wobei WTI schließlich um über 7% auf unter 70 US-Dollar fiel. Diese Volatilität wurde durch die iranische Reaktion auf US-Angriffe auf Nuklearanlagen ausgelöst, die jedoch keine kritischen Energieanlagen betrafen. Marktteilnehmer hatten zunächst eine Ausweitung des Konflikts und mögliche Angebotsausfälle durch eine Schließung der Straße von Hormus befürchtet.
Die Straße von Hormus ist ein entscheidender Engpass für den globalen Ölfluss, durch den etwa ein Fünftel des weltweiten Öltransports verläuft. Dass der Iran diesen Schritt bisher nicht vollzogen hat, wurde als bewusste Deeskalation interpretiert. Experten wie Pavel Molchanov von Raymond James betonten, dass die Angriffe auf die US-Basis in Katar eher symbolisch waren und keine ernsthafte Eskalation darstellten.
Gleichzeitig rücken strukturelle Risiken wieder in den Fokus. Der iranische Ölfluss über den Golf blieb stabil, und die Exporte stiegen sogar. Dennoch bleibt das Risiko einer Eskalation bestehen, da das iranische Parlament erneut die Schließung der Straße von Hormus forderte. Ein solcher Schritt wäre jedoch ohne die Zustimmung von Ayatollah Khamenei kaum denkbar.
Die geopolitischen Spannungen treffen auf einen ohnehin nervösen Markt. Der Optionshandel im Ölsektor hat seit den israelischen Angriffen auf iranische Ziele deutlich zugenommen, ebenso wie die sogenannte ‘prompt spread’ bei WTI, die kurzfristige Angebotsengpässe signalisiert. Diese weitete sich zunächst deutlich aus, bevor sie wieder zurückfiel, was auf eine kurzfristige Entspannung, aber anhaltende Nervosität hinweist.
Auch andere Energiemärkte reagierten erratisch. Diesel-Futures in New York stiegen zunächst auf den höchsten Stand seit über einem Jahr, bevor sie im Tagesverlauf um rund 7% fielen. In Europa, das stark von Lieferungen aus dem Nahen Osten abhängt, zeigten die Märkte ähnliche Schwankungen.
Parallel dazu meldeten mehrere Golfstaaten, darunter Kuwait, Bahrain und Irak, temporäre Luftraumsperrungen, was ebenfalls die Nachfrage belastete. Die USA bemühten sich unterdessen um Marktberuhigung: Präsident Trump forderte öffentlich mehr Ölproduktion, und Energieminister Chris Wright kündigte entsprechende Maßnahmen an.
Die OPEC+ könnte in dieser Situation erneut eine entscheidende Rolle spielen. Obwohl die Mitgliedsstaaten zuletzt Drosselungen gelockert hatten, um Marktanteile zurückzugewinnen, verfügen sie weiterhin über nennenswerte Reservekapazitäten. Ein koordiniertes Eingreifen wird jedoch unwahrscheinlicher, solange Unsicherheit den Markt bestimmt und politische Spannungen die Prioritäten dominieren.
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