LONDON (IT BOLTWISE) – Google hat ambitionierte Pläne, eine Flotte von Satelliten in die Erdumlaufbahn zu bringen, um Waldbrände in Echtzeit zu überwachen und mithilfe von KI-Technologien frühzeitig zu erkennen.
Google hat sich mit der gemeinnützigen Organisation Earth Fire Alliance und dem Satellitenbauer Muon Space zusammengetan, um das Projekt Fire Sat ins Leben zu rufen. Ziel ist es, eine Konstellation von über 50 Satelliten zu starten, die speziell für die Erkennung von Waldbränden entwickelt wurden. Der erste Satellit dieser Flotte wurde im März 2025 ins All gebracht, und bis 2029 soll die gesamte Konstellation einsatzbereit sein.
Die Satelliten werden die Erde umkreisen und alle 15 Minuten Bilder von brandgefährdeten Gebieten aufnehmen. Diese Frequenz ermöglicht es, kleine Feuer zu erkennen, bevor sie sich ausbreiten, und den Fortschritt aktiver Brände zu beobachten. Die gesammelten Daten werden dann an Datenanalysten und KI-Systeme auf der Erde gesendet, um die Informationen schneller als je zuvor zu verarbeiten.
Brian Collins, der Geschäftsführer der Earth Fire Alliance, betont die Bedeutung dieser Technologie: „Wir wollen die Art und Weise, wie die Welt und die USA Brände betrachten, grundlegend verändern.“ Diese Initiative ist nicht die einzige ihrer Art. Auch das kanadische WildfireSat-Programm plant den Start eigener Satelliten zur Überwachung von Bränden, allerdings erst 2029.
Bereits bestehende Satelliten haben seit Jahren Bilder von Waldbränden aufgenommen. Google nutzt Daten von NOAA-Wettersatelliten, um in Google Maps Brandgrenzen und Evakuierungszonen anzuzeigen. Doch die Erkennung von Bränden aus dem All, insbesondere von kleinen oder gerade entstehenden Bränden, bleibt eine Herausforderung. Die derzeitigen Satelliten verwenden oft Mikrobolometer-Sensoren, die zwar keine Kühlung benötigen, aber eine begrenzte Sicht und niedrigere Auflösung bieten.
Die neuen Fire Sat-Satelliten sind mit zwei verschiedenen Kameratypen ausgestattet: einer Standardkamera für sichtbares und kurzwelliges Infrarotlicht sowie einer kryogekühlten Wärmebildkamera mit höherer Auflösung. Diese Kombination soll die Erkennung von Bränden verbessern und die Zahl der Fehlalarme reduzieren.
Google plant, die gesammelten Bilder in Rechenzentren zu analysieren, um mithilfe von KI zwischen echten Bränden und Fehlalarmen zu unterscheiden. Durch den Vergleich verschiedener Bildtypen und die Analyse historischer Daten hofft Google, zuverlässige Muster zu erkennen, die auf den Beginn eines Feuers hinweisen.
Ein Test-Satellit ist bereits im Orbit und sammelt Daten, um die Anforderungen für eine zuverlässige Erkennung von Bränden zu ermitteln. Google plant, im Sommer erste Bilder zu präsentieren. Bis 2026 sollen drei weitere Satelliten gestartet werden, um schließlich eine Flotte von 52 Satelliten zu erreichen.
Die Fire Sat-Initiative kommt zu einer Zeit, in der verstärkt in Technologien zur Bekämpfung von Waldbränden investiert wird. Private Unternehmen drängen in diesen Markt, um neue Lösungen zu entwickeln und davon zu profitieren. Kritiker warnen jedoch davor, sich zu sehr auf private Unternehmen zu verlassen, um gesellschaftliche Probleme wie die Katastrophenhilfe zu lösen.
Google scheint entschlossen, mit Fire Sat einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, auch wenn dies nicht sofort profitabel ist. Das Unternehmen hat in der Vergangenheit zahlreiche Klimaverpflichtungen eingegangen, obwohl seine KI-Aktivitäten viel Energie verbrauchen. Die Fire Sat-Initiative könnte ein Versuch sein, die durch den Energieverbrauch verursachten Umweltschäden auszugleichen.

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