DURHAM / LONDON (IT BOLTWISE) – Die geplante Siliziumkarbid-Fabrik im Saarland, ein ambitioniertes Projekt der Halbleiterindustrie, ist gescheitert. Der US-Hersteller Wolfspeed kämpft nun ums Überleben.

Die Nachricht vom Scheitern der geplanten Siliziumkarbid-Fabrik im Saarland hat die europäische Halbleiterindustrie erschüttert. Ursprünglich als Vorzeigeprojekt für die europäische Halbleiter-Offensive gedacht, sollte die Fabrik in Zusammenarbeit zwischen dem US-Unternehmen Wolfspeed und dem deutschen Autozulieferer ZF Friedrichshafen entstehen. Doch finanzielle Schwierigkeiten und strategische Fehlentscheidungen führten zur Aufgabe des Projekts.

Wolfspeed, einst als Vorreiter des grünen Wandels in der Chipindustrie gefeiert, sieht sich nun mit erheblichen wirtschaftlichen Herausforderungen konfrontiert. Das Unternehmen hat angekündigt, in den USA Insolvenz anzumelden, um seine Schuldenlast um 70 Prozent zu reduzieren. Eine Finanzspritze von 275 Millionen Dollar soll helfen, das Unternehmen zu stabilisieren. Ziel ist es, das Sanierungsverfahren bis zum dritten Quartal 2025 abzuschließen.

Die geplante Fabrik in der saarländischen Gemeinde Ensdorf sollte die weltweit größte und modernste Produktionsstätte für Halbleiter aus Siliziumkarbid werden. Wolfspeed wollte 2,7 Milliarden Euro investieren, während ZF Friedrichshafen rund 170 Millionen Euro beisteuern sollte. Auch der deutsche Staat hatte Fördermittel in Höhe von einer halben Milliarde Euro zugesagt. Doch die finanziellen Probleme der beiden Unternehmen ließen die Pläne ins Wanken geraten, und ZF zog sich schließlich aus dem Projekt zurück.

Ein weiterer Faktor, der zur Krise von Wolfspeed beitrug, war die undurchsichtige Zollpolitik in den USA, die den Export von Chips behinderte. Trotz einer Subvention von Hunderten Millionen Dollar aus dem US-Subventionsprogramm IRA unter Präsident Joe Biden konnte das Unternehmen seine wirtschaftliche Lage nicht stabilisieren. Die Entscheidung der USA, den Export zentraler Chip-Software nach China zu verbieten, verschärfte die Situation zusätzlich.

Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten von Wolfspeed sind ein Rückschlag für die europäische Halbleiterstrategie, die auf den Umstieg auf Elektromobilität setzt. Siliziumkarbid gilt als überlegene Alternative zu Silizium für Hochleistungsanwendungen, doch die Vision von Wolfspeed, diese Technologie voranzutreiben, ist ins Stocken geraten. Der Umsatz des Unternehmens sank 2024 auf umgerechnet 0,74 Milliarden Euro, während der operative Verlust 341 Millionen Dollar betrug.

Die Zukunft von Wolfspeed bleibt ungewiss. Während das Unternehmen versucht, seine finanzielle Lage zu stabilisieren, bleibt abzuwarten, wie sich die geopolitischen Spannungen und die wirtschaftlichen Herausforderungen auf die Halbleiterindustrie auswirken werden. Die Entscheidung der USA, den Export von Chip-Software nach China zu verbieten, könnte weitreichende Folgen für die Branche haben und die Halbleiterambitionen Chinas erheblich gefährden.

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Wolfspeed: Ein gescheitertes Halbleiterprojekt und seine Folgen
Wolfspeed: Ein gescheitertes Halbleiterprojekt und seine Folgen (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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Stichwörter Chipfabrik Halbleiterindustrie Insolvenz Siliziumkarbid USA Zollpolitik
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