US-Inflation übertrifft Erwartungen: Auswirkungen auf die Fed-Politik

LONDON (IT BOLTWISE) – Die jüngsten Inflationsdaten aus den USA haben die Erwartungen übertroffen und werfen Fragen zur zukünftigen Geldpolitik der Federal Reserve auf. Während der S&P 500 in Rekordhöhen eröffnet, bleibt die Unsicherheit über mögliche Zinssenkungen bestehen.

Die jüngsten Inflationszahlen aus den USA haben die Erwartungen übertroffen und die ohnehin geringen Chancen auf eine Zinssenkung im Juli weiter verringert. Der Kern-PCE-Preisindex, der als bevorzugtes Inflationsmaß der Federal Reserve gilt, stieg im Mai stärker als erwartet. Dies geschieht in einem Umfeld, in dem die Märkte bereits mit einem Preisanstieg im Juni aufgrund der von Präsident Trump verhängten Zölle gerechnet hatten.

Die Märkte hatten einen gemäßigteren Inflationsbericht erwartet, doch die Zahlen zeigen, dass die Inflation über dem Ziel liegt. Dies geschieht zu einem Zeitpunkt, an dem fiskalische Anreize durch das One Big Beautiful Bill Act erwartet werden. Ohne eine weitere Abkühlung des Arbeitsmarktes wird die Fed wahrscheinlich keine Zinssenkung vornehmen.

Der S&P 500 stieg leicht, nachdem der Index in Rekordterritorium eröffnet hatte. Die Nachricht, dass Peking die meisten Exportbeschränkungen für Seltene Erden aufgehoben hat, hat die Märkte ebenfalls positiv beeinflusst. Der S&P 500 stieg am Donnerstag um 0,8 % und lag damit nur 0,05 % unter dem Allzeithoch vom 19. Februar.

Präsident Donald Trump drängt darauf, dass die Fed die Zinsen senkt, ohne auf eine Abschwächung des Arbeitsmarktes zu warten. Obwohl er Fed-Chef Jerome Powell nicht vor dem Ende seiner Amtszeit im Februar entlassen wird, könnte er frühzeitig einen Nachfolger benennen, um die Märkte zu beeinflussen.

Einige von Trump ernannte Mitglieder des Federal Reserve Board of Governors, darunter Christopher Waller und Michelle Bowman, haben bereits Offenheit für eine Zinssenkung im Juli signalisiert. Die Märkte werden genau beobachten, ob die Fed-Politik zu locker wird und die Inflation über dem Ziel bleibt.

Ein taubenhaftes frühes Fed-Mitglied würde die Volatilität bei Zinsen und Devisen erhöhen, da die Märkte die Glaubwürdigkeit der US-Geldpolitik neu bewerten. Eine solche Ernennung könnte kurzfristig niedrigere Zinsen signalisieren, aber wenn sie als politisiert wahrgenommen wird, könnte dies die langfristigen Renditen in die Höhe treiben.

Die 10-jährige Treasury-Rendite stieg am Freitag um drei Basispunkte auf 4,28 %, nachdem sie am Donnerstag auf ein Acht-Wochen-Tief gefallen war. Anleger sollten die Kolumne The Big Picture von IBD nach jedem Handelstag lesen, um die neuesten Trends auf dem Aktienmarkt zu verstehen und fundierte Handelsentscheidungen zu treffen.

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