LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie beleuchtet, wie der Vagusnerv, eine zentrale Verbindung zwischen Darm und Gehirn, das Essverhalten beeinflusst und wie dieser Einfluss durch den sozioökonomischen Status der Individuen moduliert wird.

Der Vagusnerv spielt eine entscheidende Rolle bei der Übermittlung von Informationen zwischen Darm und Gehirn und beeinflusst damit unser Essverhalten. Eine aktuelle Studie zeigt, dass dieser Einfluss stark vom sozioökonomischen Hintergrund der Individuen abhängt. Während Menschen aus höheren sozioökonomischen Schichten stärker auf die Signale des Vagusnervs reagieren, scheinen Personen aus niedrigeren Schichten weniger von diesen internen Hinweisen beeinflusst zu werden.

Die Forscher untersuchten, wie der Vagusnerv, gemessen durch die Herzfrequenzvariabilität (HRV), das Essverhalten beeinflusst. Eine höhere HRV steht im Allgemeinen mit besserer Selbstregulation und emotionaler Kontrolle in Verbindung, was auch die Fähigkeit einschließt, Impulsen wie dem Überessen zu widerstehen. Die Studie konzentrierte sich auf das Verhalten beim Schokoladenkonsum, da Schokolade bekanntlich Heißhunger und emotionales Essen auslösen kann.

Die Untersuchung umfasste 96 Universitätsstudenten aus dem Vereinigten Königreich, die aus unterschiedlichen sozioökonomischen Hintergründen stammten. Die Forscher erfassten sowohl subjektive als auch objektive Aspekte des sozioökonomischen Status, indem sie die Teilnehmer nach ihrem wahrgenommenen Status im Vergleich zu anderen Studenten befragten und den höchsten Bildungsgrad der Eltern oder Erziehungsberechtigten aufzeichneten.

Im Labor wurden die Teilnehmer mit Sensoren ausgestattet, um ihre Herzaktivität zu messen. Die Forscher sammelten HRV-Daten während einer Ruhephase und während zweier Aufgaben, die leichten Stress verursachen sollten. Nach diesen Aufgaben durften die Teilnehmer so viel Schokolade essen, wie sie wollten, während sie den Geschmack bewerteten.

Die Ergebnisse zeigten, dass bei Teilnehmern aus höheren sozioökonomischen Schichten eine höhere HRV mit einem geringeren Schokoladenkonsum verbunden war. Dies deutet darauf hin, dass bei diesen Individuen die internen Regulationssysteme des Körpers stärker mit ihrem Essverhalten übereinstimmen. Im Gegensatz dazu gab es bei Personen aus niedrigeren sozioökonomischen Schichten keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der HRV und dem Schokoladenkonsum.

Diese Entkopplung zwischen physiologischen Signalen und Verhalten könnte erklären, warum Menschen aus niedrigeren sozioökonomischen Schichten anfälliger für Überkonsum in Umgebungen mit verarbeiteten, kalorienreichen Lebensmitteln sind. Wenn interne Signale weniger wahrscheinlich das Verhalten beeinflussen, könnten externe Hinweise wie Portionsgrößen, Werbung und emotionale Auslöser eine größere Rolle spielen.

Die Studie hebt hervor, dass die interne Regulation des Essens je nach sozioökonomischem Hintergrund unterschiedlich funktionieren kann. Dies könnte wichtige Implikationen für das Verständnis von gesundheitlichen Ungleichheiten haben. Zukünftige Forschungen könnten untersuchen, ob Praktiken wie Achtsamkeit oder Biofeedback helfen können, die vagale Aktivität und die interozeptive Sensitivität zu verbessern, insbesondere in benachteiligten Gruppen.

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Einfluss des Vagusnervs auf Essverhalten variiert mit sozioökonomischem Status
Einfluss des Vagusnervs auf Essverhalten variiert mit sozioökonomischem Status (Foto: DALL-E, IT BOLTWISE)



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Stichwörter Essverhalten Herzfrequenzvariabilität Schokoladenkonsum Sozioökonomischer Status Vagusnerv
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