LONDON (IT BOLTWISE) – In einer Welt, in der Realität und Fiktion zunehmend verschwimmen, sorgt die fiktive Band Velvet Sundown für Aufsehen. Mit über 500.000 monatlichen Hörern auf Spotify stellt sich die Frage, wie eine Band, die es eigentlich gar nicht gibt, solch eine Popularität erlangen konnte.
Die Geschichte von Velvet Sundown ist ein faszinierendes Beispiel dafür, wie Künstliche Intelligenz und geschicktes Marketing die Grenzen zwischen Realität und Fiktion verwischen können. Die Band, die sich selbst als ‘Kunst-Hoax’ bezeichnet, hat es geschafft, mit generativer KI-Musikplattform Suno Songs zu kreieren, die auf Spotify viral gingen. Trotz anfänglicher Dementis über den Einsatz von KI, gab der Sprecher der Band, Andrew Frelon, schließlich zu, dass einige der Songs tatsächlich mit Hilfe von Suno generiert wurden.
Der Erfolg von Velvet Sundown wirft ein Schlaglicht auf die zunehmende Bedeutung von KI in der Musikindustrie. Während traditionelle Musiker oft Jahre brauchen, um sich eine Fangemeinde aufzubauen, hat diese fiktive Band in kürzester Zeit eine beeindruckende Anzahl von Hörern erreicht. Dies wirft Fragen über die Authentizität und den Wert von Musik auf, die von KI generiert wird. Frelon selbst sieht in der Aktion eine Art Kunstprojekt, das die Grenzen des Möglichen auslotet und die Frage aufwirft, ob wir in einer Welt leben sollten, in der das Falsche mehr Einfluss hat als das Echte.
Die Verwendung von KI in der Musikproduktion ist nicht neu, aber Velvet Sundown hat die Diskussion auf eine neue Ebene gehoben. Die Band nutzte Sunos ‘Persona’-Feature, um eine konsistente Sängerstimme über mehrere Tracks hinweg zu erzeugen, ähnlich wie es der bekannte Produzent Timbaland mit seinem umstrittenen KI-Künstler TaTa tut. Diese Technologie ermöglicht es, eine einheitliche Klangästhetik zu schaffen, die von vielen als authentisch wahrgenommen wird, obwohl sie künstlich ist.
Ein weiterer Aspekt, der zur Popularität von Velvet Sundown beigetragen haben könnte, ist die mögliche Manipulation von Spotify-Playlists. Obwohl Frelon diese Frage auswich, ist bekannt, dass die Band auf mehreren Playlists mit vielen Followern vertreten war, was die Reichweite ihrer Musik erheblich vergrößerte. Branchenexperten vermuten, dass solche Praktiken in Zukunft häufiger vorkommen könnten, da die Algorithmen von Streaming-Diensten zunehmend KI-gestützt sind und weniger auf menschlichen Hörgewohnheiten basieren.
Die Reaktionen auf Velvet Sundown sind gemischt. Während einige die Band als innovatives Kunstprojekt feiern, sehen andere darin eine Bedrohung für die Authentizität der Musikindustrie. Ein erfahrener A&R-Manager, der anonym bleiben möchte, glaubt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis ein von KI generierter Song ein echter Hit wird. Die Frage bleibt jedoch, ob ein solcher Erfolg nachhaltig sein kann oder ob die Öffentlichkeit irgendwann das Interesse an künstlich erzeugter Musik verliert.
Frelon selbst sieht die Zukunft der Musik in der Akzeptanz neuer Technologien. Er argumentiert, dass Künstler die Freiheit haben sollten, mit neuen Werkzeugen zu experimentieren, ohne dafür verurteilt zu werden. Die Angst vor KI sei übertrieben, und es sei wichtig, dass die Musik- und Kulturwelt sich weiterentwickelt, indem sie neue Wege beschreitet und Experimente wagt.
- Die besten Bücher rund um KI & Robotik!
- Die besten KI-News kostenlos per eMail erhalten!
- Zur Startseite von IT BOLTWISE® für aktuelle KI-News!
- IT BOLTWISE® kostenlos auf Patreon unterstützen!
- Aktuelle KI-Jobs auf StepStone finden und bewerben!
Stellenangebote
KI-Online-Marketing Manager (m/w/d) Jetzt kostenlos im Quereinstieg durchstarten!

Promotion: KI-gestützte Effizienzsteigerung in XR-Anwendungen (m/w/d)
KI-Online-Marketing Manager (m/w/d) Jetzt kostenlos im Quereinstieg durchstarten!

Duales Studium BWL - Spezialisierung Artificial Intelligence (B.A.) am Campus oder virtuell

- Die Zukunft von Mensch und MaschineIm neuen Buch des renommierten Zukunftsforschers und Technologie-Visionärs Ray Kurzweil wird eine faszinierende Vision der kommenden Jahre und Jahrzehnte entworfen – eine Welt, die von KI durchdrungen sein wird
- Künstliche Intelligenz: Expertenwissen gegen Hysterie Der renommierte Gehirnforscher, Psychiater und Bestseller-Autor Manfred Spitzer ist ein ausgewiesener Experte für neuronale Netze, auf denen KI aufbaut
- Obwohl Künstliche Intelligenz (KI) derzeit in aller Munde ist, setzen bislang nur wenige Unternehmen die Technologie wirklich erfolgreich ein
- Wie funktioniert Künstliche Intelligenz (KI) und gibt es Parallelen zum menschlichen Gehirn? Was sind die Gemeinsamkeiten von natürlicher und künstlicher Intelligenz, und was die Unterschiede? Ist das Gehirn nichts anderes als ein biologischer Computer? Was sind Neuronale Netze und wie kann der Begriff Deep Learning einfach erklärt werden?Seit der kognitiven Revolution Mitte des letzten Jahrhunderts sind KI und Hirnforschung eng miteinander verflochten
Du hast einen wertvollen Beitrag oder Kommentar zum Artikel "Die Kunst des Täuschens: Wie eine fiktive Band die Musikindustrie aufmischt" für unsere Leser?
Es werden alle Kommentare moderiert!
Für eine offene Diskussion behalten wir uns vor, jeden Kommentar zu löschen, der nicht direkt auf das Thema abzielt oder nur den Zweck hat, Leser oder Autoren herabzuwürdigen.
Wir möchten, dass respektvoll miteinander kommuniziert wird, so als ob die Diskussion mit real anwesenden Personen geführt wird. Dies machen wir für den Großteil unserer Leser, der sachlich und konstruktiv über ein Thema sprechen möchte.
Du willst nichts verpassen?
Du möchtest über ähnliche News und Beiträge wie "Die Kunst des Täuschens: Wie eine fiktive Band die Musikindustrie aufmischt" informiert werden? Neben der E-Mail-Benachrichtigung habt ihr auch die Möglichkeit, den Feed dieses Beitrags zu abonnieren. Wer natürlich alles lesen möchte, der sollte den RSS-Hauptfeed oder IT BOLTWISE® bei Google News wie auch bei Bing News abonnieren.
Nutze die Google-Suchmaschine für eine weitere Themenrecherche: »Die Kunst des Täuschens: Wie eine fiktive Band die Musikindustrie aufmischt« bei Google Deutschland suchen, bei Bing oder Google News!