Traditionsreiche Modekette Dollinger schließt alle Filialen in Deutschland

MÜNCHEN / LONDON (IT BOLTWISE) – Die traditionsreiche Modekette Dollinger, bekannt für ihre Trachtenmode, steht in Deutschland vor dem endgültigen Aus. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein tragfähiger Sanierungsplan entwickelt werden, der den langfristigen Fortbestand der Filialen in Deutschland ermöglicht hätte.

Die traditionsreiche Modekette Dollinger, die vor allem in Süddeutschland für ihre Trachtenmode bekannt ist, muss alle ihre Filialen in Deutschland schließen. Diese Entscheidung folgt auf eine Insolvenz, die das Unternehmen bereits im März getroffen hatte. Trotz intensiver Bemühungen konnte kein tragfähiger Sanierungsplan entwickelt werden, um den langfristigen Fortbestand der Filialen zu sichern.

Die Geschäftsführerin Kathrin Proft erklärte, dass die Folgen der Corona-Pandemie, ein Rückgang der Kundenzahlen sowie steigende Neben- und Personalkosten maßgeblich zur Insolvenz beigetragen haben. Die Eigentümerfamilie bedauert diese Entwicklung zutiefst, da Dollinger seit 1958 ein fester Bestandteil der deutschen Modewelt war.

Die Insolvenz betrifft fünf Filialen in Bayern, darunter Standorte in Berchtesgaden, Bad Reichenhall, Reit im Winkl, Ruhpolding und Traunstein. Insgesamt sind 31 Beschäftigte von der Schließung betroffen. Einzig die Niederlassung in Salzburg wird weitergeführt, da ein Schwesterunternehmen den Standort in Österreich übernimmt.

Interessanterweise konnte die Renaissance der Trachtenmode, die in den letzten Jahren vor allem bei jungen Menschen an Popularität gewonnen hat, das Unternehmen nicht retten. Dies zeigt, dass selbst ein positiver Trend in der Modebranche nicht ausreicht, um strukturelle und wirtschaftliche Herausforderungen zu überwinden.

Ab August haben Kunden die Möglichkeit, in den verbleibenden deutschen Filialen von Dollinger Mode zu reduzierten Preisen im Rahmen eines Räumungsverkaufs zu erwerben. Dies könnte für Schnäppchenjäger eine Gelegenheit sein, hochwertige Trachtenmode zu günstigen Preisen zu ergattern.

Die Schließung von Dollinger ist ein weiteres Beispiel für die Herausforderungen, denen traditionelle Einzelhändler in der heutigen Wirtschaft gegenüberstehen. Die Kombination aus veränderten Konsumgewohnheiten, wirtschaftlichen Unsicherheiten und pandemiebedingten Einschränkungen hat viele Unternehmen in die Knie gezwungen.

Die Zukunft der Modebranche bleibt ungewiss, da viele Unternehmen weiterhin mit den Nachwirkungen der Pandemie und den sich ändernden Marktbedingungen zu kämpfen haben. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Branche anpassen wird, um in einem zunehmend digitalen und globalisierten Marktumfeld zu überleben.

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