Measles-Ausbruch in den USA: Experten warnen vor Impflücken

LONDON (IT BOLTWISE) – In den USA erleben Gesundheitsbehörden derzeit den schwersten Masernausbruch seit Jahrzehnten. Experten warnen vor den Folgen sinkender Impfraten und den damit verbundenen Risiken für die öffentliche Gesundheit.

Die USA stehen vor einem alarmierenden Anstieg der Masernfälle, der die höchsten Zahlen seit der offiziellen Eliminierung der Krankheit im Jahr 2000 erreicht hat. Laut dem US-Measles Tracker der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health wurden in diesem Jahr bereits 1.277 Fälle gemeldet, was die Rekordzahlen von 2019 übertrifft. Diese Entwicklung wird auf langjährige Impflücken zurückgeführt, die durch eine sinkende Impfbereitschaft verstärkt werden.

Fast alle gemeldeten Fälle betreffen ungeimpfte Personen oder solche mit unbekanntem Impfstatus. Dies unterstreicht die Bedeutung einer hohen Durchimpfungsrate, um die sogenannte Herdenimmunität zu erreichen. Die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) betonen, dass eine Impfquote von über 95% notwendig ist, um lokale Ausbrüche zu verhindern. Derzeit liegt die Impfquote unter US-Kindergartenkindern jedoch bei nur 92,7%.

William Moss, der Direktor des International Vaccine Access Center an der Johns Hopkins Universität, warnt davor, dass die USA ihren Status als masernfreies Land verlieren könnten, wenn die Fallzahlen weiter steigen. Er betont, dass das Vertrauen in Impfstoffe entscheidend ist, um den aktuellen Ausbruch zu beenden und zukünftige zu verhindern.

Die meisten der diesjährigen Fälle sind mit einem von 27 bekannten Ausbrüchen verbunden, wobei Texas besonders stark betroffen ist. Dort starben zwei ungeimpfte Schulkinder an den Folgen der Krankheit. Diese tragischen Ereignisse verdeutlichen die Gefahren, die mit einer unzureichenden Impfabdeckung einhergehen.

Die Gesundheitsbehörden stehen vor der Herausforderung, das Vertrauen in Impfstoffe wiederherzustellen, insbesondere angesichts der Verbreitung von Fehlinformationen. Der US-Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. hat in der Vergangenheit widersprüchliche Aussagen zur Sicherheit und Wirksamkeit des Masern-Mumps-Röteln-Impfstoffs (MMR) gemacht, was die Unsicherheit in der Bevölkerung weiter verstärkt hat.

Die CDC empfiehlt weiterhin den MMR-Impfstoff als besten Schutz gegen Masern. In einer Erklärung betonten sie, dass die Entscheidung zur Impfung eine persönliche sei, die jedoch auf fundierten Informationen über die Risiken und Vorteile basieren sollte.

Der aktuelle Ausbruch zeigt, wie wichtig es ist, die Impfraten zu erhöhen und das Vertrauen in die öffentliche Gesundheit zu stärken. Nur so kann sichergestellt werden, dass die USA ihren Status als masernfreies Land behalten und zukünftige Ausbrüche verhindert werden.

Unseren KI-Morning-Newsletter «Der KI News Espresso» mit den besten KI-News des letzten Tages gratis per eMail - ohne Werbung: Hier kostenlos eintragen!