LONDON (IT BOLTWISE) – Der kanadische Handelsriese Alimentation Couche-Tard hat sein 47 Milliarden Dollar schweres Übernahmeangebot für den Betreiber der 7-Eleven-Ladengeschäfte, Seven&i Holdings, zurückgezogen. Die Verhandlungen scheiterten an mangelnder Gesprächsbereitschaft der Familie Ito, die das Unternehmen kontrolliert.
Der Rückzug von Alimentation Couche-Tard aus den Übernahmeverhandlungen mit Seven&i Holdings markiert das Ende eines einjährigen Versuchs, einen globalen Einzelhandelsriesen zu schaffen. Couche-Tard hatte gehofft, durch die Zusammenlegung der Marken Circle K und 7-Eleven einen Marktführer mit rund 20.000 Standorten zu etablieren. Doch die Gespräche mit der Familie Ito, die das japanische Unternehmen kontrolliert, verliefen ergebnislos. Couche-Tard beklagte, dass die gewährten Einblicke in die Bücher vernachlässigbar gewesen seien und es keine Klarheit darüber gab, ob oder wann weitere Informationen bereitgestellt würden.
Die Kanadier hatten ihr Angebot im Oktober des Vorjahres von 38,5 Milliarden auf 47 Milliarden Dollar erhöht und im März eine weitere Aufstockung in Aussicht gestellt. Ziel war es, das gesamte Geschäft von Seven&i außerhalb Japans sowie einen Anteil von 40 Prozent am japanischen Geschäft zu übernehmen. In Japan gelten die 7-Eleven-Läden aufgrund ihrer Versorgungsfunktion bei Naturkatastrophen als wichtige Infrastruktur. Die Bemühungen um die Übernahme hatten an Fahrt gewonnen, nachdem ein konkurrierendes, 58 Milliarden Dollar schweres Gegenangebot der Gründerfamilie von Seven&i an der Finanzierung gescheitert war.
Couche-Tard betreibt nach eigenen Angaben knapp 17.000 Läden in 31 Ländern. Der Rückzug aus den Verhandlungen mit Seven&i ist nicht der erste gescheiterte Übernahmeversuch der Kanadier. Bereits 2021 scheiterten sie mit Plänen zur Übernahme des französischen Einzelhandelsriesen Carrefour. Seven&i hingegen verfügt allein in Japan über knapp 23.000 Läden und bleibt damit ein bedeutender Akteur im Einzelhandel.
Parallel zu diesen Entwicklungen stehen die jüngsten Inflationsdaten in den USA im Fokus. Raphael Bostic, Chef des Fed-Ablegers von Atlanta, sieht möglicherweise einen wachsenden Preisdruck infolge der von der US-Regierung verhängten Importzölle. Die US-Verbraucherpreise waren im Juni um 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen, was Bostic dazu veranlasste, vorerst von Zinssenkungen abzusehen. Die weitere Geldpolitik müsse sich nach den Konjunkturdaten richten.
Auch an den asiatischen Börsen herrscht Zurückhaltung. Die Anleger warten gespannt auf die Quartalszahlen wichtiger Technologieunternehmen, darunter TSMC, der weltgrößte Hersteller von KI-Chips. Trotz eines möglichen Rekordgewinns für das zweite Quartal könnten US-Zölle und ein starker Taiwan-Dollar den Ausblick belasten. Ebenso stehen die Zahlen des Streaming-Anbieters Netflix im Fokus der Investoren, die hohe Erwartungen übertreffen müssen.
Der Dollar steht auf wackeligem Fundament, nachdem er über Nacht wegen Sorgen um die Unabhängigkeit der Fed an Boden verloren hatte. Im asiatischen Devisenhandel konnte er jedoch leicht zulegen. Der Dax hingegen kämpft mit einer Negativserie, die bereits fünf Handelstage andauert. Spekulationen über eine mögliche Entlassung von Federal-Reserve-Chef Jerome Powell tragen zur Nervosität bei. Die heutige Agenda ist gut gefüllt, mit Unternehmensdaten von Novartis und Volvo sowie Konjunkturzahlen aus den USA und der EU.
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