LONDON (IT BOLTWISE) – Nach einem intensiven 12-tägigen Konflikt mit Israel, bei dem auch die USA direkt intervenierten, steht Iran vor der Herausforderung, seine militärische Abschreckung wiederherzustellen. In diesem Kontext rückt China als potenzieller Partner für die Lieferung fortschrittlicher Waffensysteme in den Fokus.
Der jüngste Konflikt zwischen Iran und Israel hat die militärischen Kapazitäten Teherans erheblich geschwächt. Angesichts dieser Situation sucht Iran nach neuen Wegen, um seine Verteidigungsfähigkeiten zu stärken. China, das sich in den letzten Jahren als bedeutender Akteur im Bereich der militärischen Technologie etabliert hat, könnte hierbei eine Schlüsselrolle spielen. Die Beziehungen zwischen Iran und Russland, einem traditionellen Waffenlieferanten, sind aufgrund geopolitischer Spannungen und der anhaltenden Konflikte in der Ukraine belastet, was die Lieferfähigkeit Moskaus einschränkt.
China hingegen hat sich weitgehend aus den Konflikten in Osteuropa und dem Nahen Osten herausgehalten und könnte Iran mit fortschrittlichen Waffensystemen unterstützen. Hongda Fan, Professor am Middle East Studies Institute der Shanghai International Studies University, betont, dass die Stärkung der Luftverteidigung für Iran derzeit oberste Priorität hat. Chinas Fortschritte im Bereich der Kampfflugzeugentwicklung, wie die Chengdu J-10C, haben weltweit Aufmerksamkeit erregt.
Die Möglichkeit einer engeren militärischen Zusammenarbeit zwischen China und Iran könnte durch die gemeinsamen Erfahrungen beider Länder als Opfer westlicher Politik begünstigt werden. Allerdings müsste Iran seine außenpolitische Ausrichtung überdenken, um eine Partnerschaft zu etablieren, die der engen Verbindung zwischen China und Pakistan ähnelt. Ein solches Umdenken könnte die Tür für eine tiefere militärische Kooperation öffnen.
Historisch gesehen hat Iran seit der Islamischen Revolution 1979 eine Ostorientierung verfolgt, die durch die Isolation während des Iran-Irak-Krieges in den 1980er Jahren verstärkt wurde. China hat sich in dieser Zeit als zuverlässiger Partner erwiesen, obwohl die militärische Zusammenarbeit bisher auf gemeinsame Übungen beschränkt war. Die wirtschaftlichen Interessen Chinas im Nahen Osten, insbesondere im Hinblick auf iranisches Öl, spielen ebenfalls eine Rolle.
Berichte über iranische Anfragen nach chinesischen Waffensystemen konnten bisher nicht unabhängig bestätigt werden. Die chinesische Botschaft in Israel hat Berichte über Waffenlieferungen an Iran dementiert und betont, dass China keine Waffen an Länder im Krieg exportiert. Dennoch bleibt die Möglichkeit einer zukünftigen Zusammenarbeit bestehen, insbesondere wenn Iran seine außenpolitische Strategie anpasst.
Die Beziehungen zwischen Iran und Russland sind komplex und von historischen Höhen und Tiefen geprägt. Trotz gemeinsamer Interessen im Nahen Osten, wie der Unterstützung des syrischen Präsidenten Assad, hat Russland viele iranische Anfragen nach Waffensystemen nicht erfüllt. Dies könnte Iran dazu veranlassen, sich stärker auf China zu konzentrieren, um seine militärischen Fähigkeiten zu modernisieren.
Die geopolitische Lage im Nahen Osten bleibt angespannt, und Iran steht vor der Herausforderung, seine militärische Position zu stärken, ohne bestehende Allianzen zu gefährden. Die Beziehungen zu China könnten hierbei eine entscheidende Rolle spielen, insbesondere wenn Iran bereit ist, seine außenpolitische Strategie zu überdenken und sich stärker auf eine Zusammenarbeit mit Peking einzulassen.
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