PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Frankreich beleuchtet die langfristigen Auswirkungen von Jo-Jo-Diäten auf die Darmflora und deren Einfluss auf das Essverhalten.
Die Herausforderungen von Diäten sind vielfältig, doch eine der größten ist das Vermeiden des sogenannten Jo-Jo-Effekts. Eine aktuelle Studie aus Frankreich legt nahe, dass dieser Effekt eng mit den Bakterien in unserem Darm verknüpft sein könnte. Forscher der Universitäten Rennes und Paris-Saclay führten eine Reihe von Experimenten an Mäusen durch, um deren Reaktionen auf wechselnde Diäten über mehrere Wochen zu messen.
Die Mäuse erhielten abwechselnd eine Standarddiät und eine fettreiche, zuckerhaltige Diät, die ungesunde westliche Ernährungsweisen simulieren sollte. Diese Jo-Jo-Diät-Simulation löste bei den Mäusen Anzeichen von Fressattacken aus, sobald sie zu einer ungesünderen Diät zurückkehrten. Bemerkenswert sind die langfristigen Veränderungen in der Darmflora der Mäuse, die deren inneren Stoffwechsel beeinflussten.
Als die veränderten Darmbakterien in Mäuse implantiert wurden, die nicht diätet hatten, zeigten diese das gleiche Fressverhalten. Es scheint, als ob Diäten Verschiebungen im Mikrobiom des Darms hervorrufen, die ungesundes Essverhalten fördern. Die Forscher schreiben in ihrer veröffentlichten Arbeit, dass der Wechsel zwischen energiereicher und Standarddiät das Mikrobiom des Darms dauerhaft in Richtung eines Profils umgestaltet, das mit einer Zunahme des hedonischen Appetits und Gewichtszunahme verbunden ist.
Durch die sorgfältige Analyse der Gehirnmuster der Mäuse auf dem Diätplan konnten die Forscher feststellen, dass sie wahrscheinlich aus Vergnügen aßen und nicht, weil sie hungrig waren – als ob der Belohnungsmechanismus des Gehirns neu verdrahtet worden wäre. Obwohl nicht sicher ist, ob dies auf Menschen zutrifft, deuten die Ergebnisse stark darauf hin, dass Diätzyklen bestimmte Verschiebungen in der Bakterienmischung im Darm hervorrufen könnten, die es schwieriger machen, eine gesunde Ernährung aufrechtzuerhalten.
Das einzigartige Bakterienprofil in unserem Darm hat einen erheblichen Einfluss auf unsere Gesundheit, beeinflusst unsere Gehirnaktivität und das Krankheitsrisiko. Dieses Mikrobiom kann wiederum durch Krankheiten, Ernährung und unsere Umwelt beeinflusst werden. Die Forscher hoffen, dass durch ein besseres Verständnis von Jo-Jo-Diäten und den damit verbundenen Essstörungen Therapien zur Bekämpfung von Fettleibigkeit und zur Förderung gesunder Ernährung verbessert werden können – möglicherweise durch das gezielte Ansprechen bestimmter Arten von Darmbakterien.
Ein Weg, die Forschung zu erweitern, könnte darin bestehen, die Arten von Bakterienveränderungen, die durch Jo-Jo-Diäten ausgelöst werden, genau zu untersuchen und die biologischen Mechanismen zu dokumentieren, die diese Mikrobiomverschiebungen beeinflussen und Fressattacken wahrscheinlicher machen. Dies muss natürlich auch in menschlichen Studien dokumentiert werden. Weitere Arbeiten sind definitiv erforderlich, um die in diesem Modell wirkenden Mechanismen vollständig zu verstehen, insbesondere in Bezug auf die Darmmikrobiota zu Gehirn-Transduktionspfade, die dieses durch Gewichtsschwankungen induzierte veränderte Essverhalten beeinflussen.
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