Die Bedeutung von Judo im amerikanischen Militär

WASHINGTON / LONDON (IT BOLTWISE) – Judo hat sich als einflussreiche Komponente im Training des amerikanischen Militärs etabliert, obwohl seine Bedeutung oft unterschätzt wird. Diese Kampfkunst, die ursprünglich aus Japan stammt, hat sich im Laufe der Jahre zu einem integralen Bestandteil der militärischen Ausbildung entwickelt.

Judo, eine Kampfkunst, die auf Würfen, Grappling und Kontrolltechniken basiert, hat einen bemerkenswerten Einfluss auf das Training des amerikanischen Militärs. Ursprünglich von Kanō Jigorō im späten 19. Jahrhundert in Japan entwickelt, fand Judo seinen Weg in die USA durch die Bemühungen von Yamashita Yoshitsugu und die Unterstützung von Präsident Theodore Roosevelt. Roosevelt, selbst ein Enthusiast für Kampfsportarten, erkannte das Potenzial von Judo und förderte dessen Integration in die militärische Ausbildung.

Die Einführung von Judo in das amerikanische Militär begann mit der Anstellung von Yamashita Yoshitsugu an der Naval Academy. Obwohl seine Zeit dort kurz war, legte sie den Grundstein für die spätere Verbreitung von Judo in militärischen Kreisen. Während des Ersten Weltkriegs wurde Judo in begrenztem Umfang unterrichtet, doch die mangelnde Verfügbarkeit von qualifizierten Ausbildern verhinderte eine umfassende Implementierung.

Im Zweiten Weltkrieg erlebte Judo eine Wiederbelebung, insbesondere bei den Alamo Scouts, einer Eliteeinheit im Pazifik. Diese Einheit erhielt spezielles Judo-Training, das von Mitgliedern geleitet wurde, die vor dem Krieg in Japan gelernt hatten. Auch Captain Smiths ‘Combat Judo’, eine Mischung aus Boxen und Judo, fand in dieser Zeit Anwendung.

Nach dem Krieg wurde Judo in Japan verboten, was einen kulturellen Wandel für die Kampfkunst bedeutete. In den USA hingegen begann die Air Force in den 1950er Jahren ein Judo-Programm, das zahlreiche Airmen ausbildete und die Kampfkunst weiter in den militärischen Alltag integrierte.

Heute ist Judo ein fester Bestandteil der modernen Kampfsportprogramme des US-Militärs, darunter das Combatives-Programm der Army und das MCMAP der Marine Corps. Diese Programme kombinieren verschiedene Kampfkünste und nutzen die Prinzipien des Judo, um effektive Nahkampftechniken zu entwickeln.

Zusätzlich zu seiner Rolle im Training hat das US-Militär auch spezielle Judo-Teams, die an internationalen Wettbewerben teilnehmen. Die West Point Academy und das Army WCAP bieten Plattformen für Soldaten, um sich im Judo zu messen und weiterzuentwickeln.

Die Geschichte von Judo im amerikanischen Militär zeigt, wie sich eine ausländische Kampfkunst zu einem wesentlichen Bestandteil der militärischen Ausbildung entwickeln kann. Trotz seiner oft verborgenen Rolle hat Judo einen tiefgreifenden Einfluss auf die Art und Weise, wie amerikanische Soldaten im Nahkampf ausgebildet werden.

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