LONDON (IT BOLTWISE) – Die europäische Bankenlandschaft steht vor herausfordernden Zeiten, doch aktuelle Stresstests zeigen, dass viele Institute gut gerüstet sind, um wirtschaftlichen Turbulenzen zu begegnen.

Die jüngsten Stresstests der European Banking Authority (EBA) haben gezeigt, dass europäische Banken trotz erheblicher potenzieller Verluste über eine bemerkenswerte Widerstandsfähigkeit verfügen. Diese Tests simulierten eine schwere Wirtschaftskrise, in der die Banken einen Gesamtverlust von 547 Milliarden Euro verkraften müssten. Trotz dieser hypothetischen Verluste blieben die Kapitalpuffer der Banken stabil, was auf eine solide Vorbereitung auf wirtschaftliche Herausforderungen hinweist.
Ein zentraler Indikator für die Stabilität der Banken ist die harte Kernkapitalquote. Im Krisenszenario fiel diese von 15,8 auf 12,1 Prozent. Insgesamt wurden 64 bedeutende Banken innerhalb der EU getestet, die etwa 75 Prozent des EU-Bankenmarktes repräsentieren. Diese Tests sind entscheidend, um die Resilienz der Banken in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheiten zu bewerten.
Besonders auffällig war die Performance einiger deutscher Banken. Die Deutsche Bank beispielsweise würde im Krisenszenario einen Rückgang ihrer harten Kernkapitalquote von 14,0 auf 9,2 Prozent erleben, bevor sie bis 2027 wieder auf 10,2 Prozent ansteigen könnte. Im Gegensatz dazu würde die Commerzbank einen stufenweisen Rückgang von 15,3 auf 10,5 Prozent verzeichnen.
Ein differenziertes Bild zeigte sich bei den Landesbanken: Während die Helaba und die LBBW mit niedrigeren Quoten von 7,5 beziehungsweise 6,8 Prozent im Krisenszenario herauskämen, präsentierten sich BayernLB und NordLB mit deutlich robusteren Quoten von 14,3 beziehungsweise 13,5 Prozent. Auch die DZ Bank und der Autofinanzierer Volkswagen Financial Services schnitten mit 13,6 und 14,7 Prozent respektabel ab.
Das hypothetische Krisenszenario, das von 2025 bis 2027 reicht, fokussierte auf geopolitische Spannungen, die zu einem Rückgang der Wirtschaftsleistung der EU um 6,3 Prozent führen würden. In diesem Fall könnten Aktienkurse um bis zu 50 Prozent einbrechen, während Gewerbeimmobilien 30 Prozent ihres Wertes verlieren. Die Arbeitslosenquote stiege auf 6,1 Prozent, während die Inflation von anfänglichen 5,0 Prozent bis 2027 auf 1,9 Prozent zurückginge.
Ungeachtet der Ergebnisse bleiben Stresstests ein umstrittenes Instrument unter Experten, da die Gewichtung der hypothetischen Risiken stark von den Aufsehern abhängt. Dennoch leisten sie einen wichtigen Beitrag dazu, Banken frühzeitig auf mögliche Risiken hinzuweisen und gegebenenfalls die Stärkung ihrer Kapitalbasen einzufordern.

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