GLP-1-Rezeptoragonisten: Hoffnung für Patienten mit Hidradenitis suppurativa

PARIS / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie aus Frankreich zeigt vielversprechende Ergebnisse für die Behandlung der chronischen Hauterkrankung Hidradenitis suppurativa (HS) mit GLP-1-Rezeptoragonisten.

Eine kürzlich durchgeführte multizentrische Studie in Frankreich, geleitet vom Universitätsklinikum Rennes, hat die potenziellen Vorteile von Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1) Rezeptoragonisten bei der Behandlung von Hidradenitis suppurativa (HS) untersucht. Diese chronische Hauterkrankung verursacht schmerzhafte Knoten und Läsionen in Bereichen wie Achselhöhlen, Leisten und Gesäß. Die Studie ergab signifikante Reduzierungen der HS-bezogenen Scores nach sechs Monaten und bei der letzten Nachuntersuchung.

HS ist eine Erkrankung, die häufig bei übergewichtigen oder adipösen Patienten auftritt. Die Dysfunktion des Fettgewebes trägt zur Pathophysiologie bei, indem es proinflammatorische Adipokine und Zytokine überproduziert und das antiinflammatorische Adiponektin reduziert. Gewichtsverlust, sei es durch Diät oder Adipositaschirurgie, hat bei den meisten Patienten einen positiven Effekt auf HS, jedoch bleiben signifikante Reduzierungen eine Herausforderung.

GLP-1-Rezeptoragonisten, ursprünglich für die Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt, haben sich als äußerst wirksam bei der Gewichtsreduktion erwiesen und könnten auch entzündungshemmende Eigenschaften besitzen. Dies hat Forscher dazu veranlasst, ihre Wirkung auf HS zu untersuchen. In der Studie, die im JAMA Dermatology veröffentlicht wurde, wurde eine retrospektive multizentrische Kohortenstudie durchgeführt, um den Einfluss von GLP-1-Rezeptoragonisten auf die HS-Ergebnisse zu bewerten.

Von den 66 Patienten mit HS, die aus 15 Zentren stammten, nahmen 48 Semaglutid, 13 Dulaglutid und fünf Liraglutid ein. Die Patienten wurden über einen mittleren Zeitraum von 18,5 Monaten beobachtet. Bei 54% der Patienten wurde nach sechs Monaten eine Reduktion der HS-Symptome festgestellt, wobei 12% eine Reduktion um zwei Punkte oder mehr auf der HS Physician’s Global Assessment-Skala zeigten. Bis zur letzten Konsultation beobachteten 62% der Patienten Reduktionen, wobei 32% eine Reduktion um zwei Punkte oder mehr erreichten.

Die möglichen Mechanismen für diese Ergebnisse umfassen einen direkten Effekt des Gewichtsverlusts und der damit verbundenen niedriggradigen systemischen Entzündung, eine entzündungshemmende Wirkung durch die Senkung von Entzündungszytokinen und die Abschwächung der Toll-like-Rezeptor-vermittelten Entzündung als Reaktion auf Bakterien. Die Autoren der Studie betonen, dass GLP-1-Rezeptoragonisten vielversprechend für Patienten mit HS und Adipositas sein könnten und möglicherweise auch für Patienten ohne Adipositas durch immunologische Effekte. Um die Rolle von GLP-1-Rezeptoragonisten in der HS-Behandlung zu bestätigen, sind jedoch randomisierte klinische Studien erforderlich.

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