PRINCETON / LONDON (IT BOLTWISE) – Forscher haben Hinweise auf einen neuen Planeten im Sonnensystem entdeckt, der die Bahnen von Kuipergürtel-Objekten beeinflussen könnte.

Die jüngste Entdeckung eines potenziellen neuen Planeten, der als „Planet Y“ bezeichnet wird, hat in der astronomischen Gemeinschaft für Aufsehen gesorgt. Forscher der Princeton University und des Institute for Advanced Study haben Anomalien in den Bahnen von Objekten im Kuipergürtel beobachtet, die auf die Existenz eines bislang unbekannten Himmelskörpers hindeuten. Dieser Planet könnte etwa die Größe der Erde haben und sich am Rand unseres Sonnensystems befinden.
Die Hypothese eines weiteren Planeten jenseits von Pluto ist nicht neu. Seit Jahren spekulieren Wissenschaftler über die Existenz von „verlorenen“ Planeten, die sich in den äußeren Regionen unseres Sonnensystems verstecken könnten. Besonders der mysteriöse „Planet Neun“ mit einer geschätzten zehnfachen Erdmasse war bisher ein heißer Kandidat. Nun könnte „Planet Y“ mit einem Gewicht zwischen Merkur und Erde eine weitere Ergänzung sein.
Die Berechnungen der Forscher legen nahe, dass „Planet Y“ die Sonne in einer Entfernung von 100 bis 200 Astronomischen Einheiten umkreisen könnte. Seine Schwerkraft könnte dafür verantwortlich sein, dass einige Kuipergürtel-Objekte aus der Ebene des Sonnensystems herauskippen, was zu den beobachteten Abweichungen führt. Die Wahrscheinlichkeit, dass diese Anomalien reiner Zufall sind, liegt laut den Wissenschaftlern bei nur zwei bis vier Prozent.
Die Entdeckung von „Planet Y“ könnte unser Verständnis des Sonnensystems erheblich erweitern. Während „Planet Neun“ als massiver Schwerkraftanker gilt, könnte „Planet Y“ durch seine Bahnneigung eine andere Rolle spielen. Es ist durchaus möglich, dass beide Planeten existieren und unser Sonnensystem komplexer ist, als bisher angenommen. Die Hoffnungen ruhen nun auf dem Vera C. Rubin Observatory in Chile, das in Kürze mit einer umfassenden Himmelsdurchmusterung beginnen wird. Forscher sind optimistisch, dass „Planet Y“ bereits in den ersten Jahren dieser Beobachtungen entdeckt werden könnte.

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