MAINZ / LONDON (IT BOLTWISE) – Ein bedeutender Teilerfolg für den deutschen Mailanbieter GMX/Web.de im Rechtsstreit gegen Google könnte den Wettbewerb im Tech-Sektor nachhaltig beeinflussen. Das Landgericht Mainz hat entschieden, dass Google seinen Mailservice Gmail nicht mehr bevorzugt behandeln darf, wenn Nutzer ein Android-Smartphone einrichten. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Marktstellung von Drittanbietern haben.

Im hart umkämpften Technologiemarkt hat der deutsche Maildienstanbieter GMX/Web.de einen wichtigen Teilerfolg gegen Google erzielt. Das Landgericht Mainz entschied, dass Google seinen Mailservice Gmail nicht mehr bevorzugt behandeln darf, wenn Nutzer ein Android-Smartphone einrichten. Diese Entscheidung könnte den Wettbewerb im Tech-Sektor nachhaltig beeinflussen, da sie Drittanbietern wie GMX und Web.de eine fairere Chance im Markt verschafft.
Besonders im Fokus des Rechtsstreits stand die bisherige Praxis, dass eine Gmail-Adresse für die Erstellung eines Google-Kontos bei Diensten wie Google Play, Chrome oder YouTube erforderlich war. Diese Praxis führte in der Vergangenheit zu erheblichen Nachteilen für die Konkurrenz, da sie die Nutzer indirekt dazu zwang, Gmail zu verwenden. Das Gericht sah hierin einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht und entschied zugunsten von GMX/Web.de.
Obwohl einige Punkte der Klage abgewiesen wurden, was zur Folge hat, dass 1&1, der Mutterkonzern von GMX/Web.de, den Großteil der Verfahrenskosten tragen muss, wird das Urteil als wegweisend betrachtet. 1&1 plant, das Verfahren in höhere Instanzen zu bringen, da Google bereits Berufung eingelegt hat. Zwischenzeitlich hat Google eine Änderung der strittigen Praxis eingeführt: Seit Mai 2025 ist auch die Registrierung mit einer Handynummer möglich, jedoch generiert Google weiterhin automatisch eine Gmail-Adresse, was das Gericht weiterhin als wettbewerbswidrig ansieht.
1&1 stützt sich in ihrem Verfahren auf das seit 2024 gültige EU-Digitalmarktrecht, den Digital Markets Act (DMA), der Tech-Giganten wie Google, Apple und Amazon reguliert, um ihre Marktdominanz zu mindern. Dieses Urteil steht im Einklang mit der Grundidee des DMA, den Markt für kleinere Anbieter zu öffnen und Verbrauchern eine breitere Wahlmöglichkeit zu bieten. Michael Hagenau, Geschäftsführer von GMX und Web.de, begrüßt das Urteil als Stärkung der digitalen Souveränität Europas und sieht darin ein positives Zeichen für den Wettbewerb.
Das Urteil zeigt erste Auswirkungen des DMA, indem es erfolgreich eine Einflussnahme auf die Einrichtungsprozesse von Googles Dienstleistungen wie Android und Chrome geltend machen konnte. Google wiederum bekundete Besorgnis über das Urteil, da es eine Bedrohung für die Harmonisierung der Regeln innerhalb der EU sehe und mehr Bürokratie befürchte.


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