HAMBURG / LONDON (IT BOLTWISE) – Eine neue Studie zeigt, dass Offshore-Windparks potenziell über 200 chemische Stoffe ins Meer freisetzen könnten. Diese Substanzen stammen hauptsächlich aus Korrosionsschutzsystemen und könnten toxisch oder krebserregend sein. Die Forscher fordern eine bessere Erforschung der tatsächlichen Emissionen und die Entwicklung internationaler Leitlinien.

Offshore-Windparks sind ein wesentlicher Bestandteil der Energiewende und tragen zur Reduzierung von CO2-Emissionen bei. Doch eine neue Studie, die unter der Leitung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) durchgeführt wurde, wirft ein Licht auf die potenziellen Umweltgefahren, die von diesen Anlagen ausgehen könnten. Die Forscher identifizierten in ihrer Literaturrecherche 228 chemische Substanzen, die von Offshore-Windparks ins Meer freigesetzt werden könnten. Von diesen gelten 62 als besonders umweltrelevant, da sie toxisch, persistent oder hormonell wirksam sein könnten.
Die Hauptquelle dieser chemischen Emissionen sind Korrosionsschutzsysteme, die etwa 70 Prozent der potenziellen Substanzen ausmachen. Weitere Quellen sind Öle und Schmierstoffe sowie Emissionen aus Kühl- und Feuerlöschmitteln. Diese Stoffe könnten sich in der Nahrungskette anreichern und langfristige Auswirkungen auf die Meeresumwelt haben. Die Forscher betonen die Notwendigkeit, die Konzentrationen dieser Substanzen vor dem Bau und während des Betriebs von Offshore-Windparks zu messen, um ein besseres Verständnis der tatsächlichen Emissionen zu erlangen.
Einige Emissionen könnten durch den Einsatz alternativer Technologien vermieden werden. So könnten beispielsweise geschlossene Kühlsysteme und biologisch abbaubare Betriebsstoffe die Freisetzung schädlicher Substanzen reduzieren. Allerdings fehlen derzeit branchenspezifische Standards, die eine einheitliche Vorgehensweise gewährleisten könnten. In Deutschland müssen Projektträger bereits während der Planung ein Konzept beim BSH einreichen, das potenzielle Emissionen aufzeigt und Maßnahmen zu deren Verminderung beschreibt.
Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit dem französischen Forschungsinstitut IFREMER und dem belgischen ILVO durchgeführt. Die Forscher hoffen, dass ihre Ergebnisse zu einer interdisziplinären Zusammenarbeit führen, die schließlich in internationalen Leitlinien mündet. Diese könnten dazu beitragen, die Umweltbelastungen durch Offshore-Windparks zu minimieren und gleichzeitig die Vorteile dieser erneuerbaren Energiequelle zu maximieren.

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