KÖLN / LONDON (IT BOLTWISE) – Der traditionsreiche Motorenbauer Deutz aus Köln erweitert sein Engagement im Rüstungsgeschäft durch die Übernahme des Drohnen-Antriebsspezialisten Sobek Group. Diese strategische Entscheidung erfolgt vor dem Hintergrund wachsender geopolitischer Spannungen und der steigenden Bedeutung unbemannter Verteidigungssysteme.

Der Kölner Motorenbauer Deutz, bekannt als der älteste Motorenhersteller der Welt, hat angekündigt, sein Rüstungsgeschäft durch die Übernahme der Sobek Group, einem Spezialisten für Drohnenantriebe, auszubauen. Diese Entscheidung markiert einen bedeutenden Schritt für Deutz, das bisher nur in geringem Umfang im Rüstungssektor tätig war. Die Sobek Group, mit Sitz in Hirschberg, Baden-Württemberg, ist bekannt für ihre Expertise in Elektroantrieben und Steuerungselektronik, die in militärischen Drohnen eingesetzt werden.
Die Übernahme von Sobek erfolgt in einer Zeit, in der die Nachfrage nach militärischen Drohnen aufgrund geopolitischer Spannungen und der zunehmenden Bedeutung unbemannter Systeme stark ansteigt. Sobek hat sich in verschiedenen Bereichen wie Motorsport und Medizintechnik etabliert, sieht jedoch das größte Wachstumspotenzial im Drohnengeschäft. Die Technologie von Sobek wird bereits in Drohnen der ukrainischen Armee eingesetzt, was die strategische Bedeutung dieser Übernahme unterstreicht.
Deutz-CEO Sebastian Schulte betonte, dass Sobek mit 70 Mitarbeitern kein Startup mehr sei, sondern ein profitables Unternehmen mit einem Jahresumsatz im niedrigen bis mittleren zweistelligen Millionenbereich. Der Kaufpreis für Sobek liegt elfmal höher als das Betriebsergebnis, das für 2025 auf zehn bis zwölf Millionen Euro geschätzt wird. Diese Investition positioniert Deutz als relevanten Systempartner in einem schnell wachsenden Markt.
Die Entscheidung von Deutz, in das Drohnengeschäft zu investieren, spiegelt die sich schnell verändernde Verteidigungslandschaft wider, in der neue Technologien und veränderte Kriegsführungsmethoden eine zentrale Rolle spielen. Drohnen werden zunehmend als entscheidende Komponenten in den Verteidigungsstrategien der NATO-Staaten angesehen, insbesondere im Hinblick auf mögliche Konfrontationen mit Russland. Deutz plant, seine Präsenz in diesem Sektor weiter auszubauen und schließt weitere Zukäufe nicht aus.
Die Ankündigung der Übernahme führte zu einem deutlichen Anstieg der Deutz-Aktien, die im frühen Handel um mehr als zehn Prozent stiegen. Diese Entwicklung unterstreicht das Vertrauen der Investoren in die strategische Ausrichtung des Unternehmens. Seit Jahresbeginn haben die Aktien von Deutz um rund 134 Prozent zugelegt, was die positive Marktreaktion auf die Expansionspläne des Unternehmens widerspiegelt.

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